Hallo Schachfreunde, die letzte Ausgabe von Info-Mail Schach ist zwar erst ein paar Tage alt, ich moechte Euch aber trotzdem mit einem aktuellen Ergebnis aus Oesterreich versorgen, das mir dankenswerter Weise Schachfreund Herbert Zoechling zur Verfuegung gestellt hat. Als Dessert serviere ich dann noch einen kleinen Artikel, der sich mit einem engen Verwandten des uns bekannten Schachspiels beschaeftigt. Viel Spass wuenscht Euch Toni aus Augsburg Vom 28.1. bis 30.1.2000 fand in Voitsberg (Steiermark) ein Hans Zevart Gedenkturnier statt. Das Turnier wurde in 7 Runden, Schweizer-System, abgewickelt, Bedenkzeit eine Stunde. 12 blinde (darunter eine Dame) und 3 sehende Schachspieler nahmen daran teil. Hans Zevart hat fuer den Oesterreichischen Blindenschachsport sehr viel getan und er war auch wesentlich daran beteiligt, als es galt, den Oesterreichischen Blindenschachbund zu gruenden. Hans Zevart war auch Gruendungsmitglied beim Heimatverein Baernbach und als starker Spieler bei den Sehenden sehr geschaetzt, aber auch unter den blinden Schachspielern hatte er einen guten Ruf. Hans Zevart Gedenkturnier Veranstalter Blindenschachbund Schiedsrichter IS Wagner Gertrude Ort Voltsberg, Hotel Gussmak Datum 28.01.2000 bis 30.01.2000 Endstand: (Buchholz-Wertung) 1 Pasteiner Johann Blindenverband Wien 6,0 2 Zoechlinp- Herbert Schladming 5,0 3 Hammermayer Franz Blindenverband Wien 4,5 29,5 4 ZiDko Gerhard Blindenverband Wien 4,5 26,5 5 Tiefenbacher Walter Blinden-Sg Klagenfurt 4,0 30,5 6 Rippel Albin Baernbach 4,0 27,5 7 Aneter Wilhelm Blindenverband Wien 4,0 23,0 8 Polic Franz 4,0 20,5 9 Hofer Willi Baernbach 3,5 30,0 10 Seebacher Norbert Blinden-Sg Klagenfurt 3,5 25,0 11 Angerer Rudolf Blindenverband Wien 3,5 23,5 12 Nussthaler Eduard 3,0 21,0 13 Wurnig- Ernst 3,0 19,0 14 Suntinger Rupert Blinden-Sg Klagenfurt 2,5 15 Nussthaler Anna 1,0 Wo der Koenig im Kastell fest sitzt - Schach ist nicht gleich Schach von Grossmeister Michael Bezold Entspringt Schach indischer, chinesischer oder persischer Herkunft? Ueber diese Frage streiten Schachhistoriker bis heute ohne jedoch jemals einen allgemein anerkannten Konsens gefunden zu haben. Vieles deutet auf Indien als Ursprungsland, wo die Figurenordnung der Schlachtordnung eines Heeres entsprach. Streitwagen, Reiter und Elefanten, Wesire und Koenige gingen aufeinander los und bekaempften sich. In China dagegen existieren einige andere Regeln, und das Schachspiel, insbesondere das Spielfeld, hat dort ein anderes Aussehen. So trennte ein Fluss, der jedoch von allen Figuren ueberquert werden kann, in der Mitte des acht mal neun Felder grossen Spielfeldes die beiden Streitheere in zwei Lager. Besonders interessant ist das chinesische Schachspiel, in der Landessprache hsing ch´í genannt, fuer Schachtheoretiker. Da die Gangart einiger Figuren archaisch anmutet - so schlagen die Bauern nicht anders als sie ziehen - hat die Vermutung, dass der chinesische Kulturkreis die Wiege des Schachspiels sei, einige Verfechter dieser Theorie gefunden. Ein weiterer Unterschied zum international ueblichen, europaeischen Schach besteht darin, dass der Koenig von einem Kastell umgeben ist, das er waehrend der gesamten Spielzeit nicht verlassen kann und darf. Allerdings hat er zwei Shin (Offiziere), die ihm die Langeweile vertreiben und ihn insbesondere vor dem bitteren Ende, dem Mattgesetztwerden, schuetzen sollen. Des weiteren werden die 32 Steine nicht in die Felder, sondern auf deren Schnittpunkte gesetzt und gezogen. Es gibt auch keine Dame, und die Springer sind in ihrer Bewegungsfreiheit stark beeintraechtigt.