nächste Ausgabe vorherige Ausgabe Übersicht
Newsletter abonnieren

Info-Mail Schach Nr. 63


Hallo Schachfreunde,
heute gibt es nicht sehr viel zu berichten, das Sommerloch hat auch
uns erwischt, obwohl das Wetter alles andere als sommerliche Gefühle
aufkommen lässt.

Ich wollte diese Mail aber trotzdem nicht weiter hinaus schieben, um
die beiden mir vorliegenden Ergebnisse aus dem Blindenschach nicht
"kalt" werden zu lassen.

Ich kann Euch heute das Ergebnis der Meisterschaft im Blindenschach
der USA, sowie einen Bericht aus Österreich zum Ausgang der Clubmeisterschaft
der Wiener Schachrunde bieten.

Zum Abschluss dann noch ein wenig zum Schmunzeln - nicht zur
Nachahmung empfohlen.

Aus Augsburg, wo es seit Stunden in Strömen regnet
Grüßt Euch
Euer Schachfreund Toni


Am Wochenende vom 7. - 9. Juli 2000 fand in Louisville (Kentucky) die
Blindenschachmeisterschaft der USA statt. Das Turnier wurde im Rahmen des
Kongresses des nationalen Blindenverbandes der USA ausgetragen. Nur 11
Spieler nahmen an dem in 5 Runden nach Schweizer System ausgetragenen
Turnier teil. Im Kampf um den Titel entschied schlißlich die
verfeinerte Buchholzwertung.

                  Meisterschaft im Blindenschach der USA 2000

                            in Louisville (Kentucky)
                           07.07.2000 bis 09.07.2000
                           5 Runden Schweizer System

  Turnierleiter: Steve Dillard, Louisville und Tim Just, Illinois

  1. Siebrandt Jeff....  4,0 15,5  74,0 .=11=.1.....
  2. Leventhal Jay.....  4,0 15,5  73,0 =.11=..1....
  3. Olynik Henry......  3,0 16,0  65,5 00...111....
  4. Davis Mike........  3,0 15,0  64,0 00..1...11..
  5. Pietrolungo Al....  3,0 14,0  65,5 ==.0....1.1.
  6. Wasserman Joseph..  3,0  8,5  48,0 ..0....0.11G
  7. McStraw Richard...  2,5 13,5  63,0 0.0....=11..
  8. Hart James........  2,5 12,5  53,5 .00..1=....G
  9. Vidunas Charles...  2,0  9,5  52,5 ...00.0...1G
 10. Rosenkoetter David  2,0  9,5  47,0 ...0.00...1G
 11. Miller Rick.......  1,0 10,0  41,5 ....00..00.G


Meisterschaft der Wiener Schachrunde 1999/2000

1. Klasse:

 1. Kauzky Hartmut       18,0
 2. Pasteiner Johann     16,5 (als einziger Spieler ungeschlagen)
 3. Gerold Arnold        14,5
 4. Hammermayer Franz    14,0
 5. Unger Albert         13,5
 6. Zipko Gerhard        12,5
 7. Damianschitz Josef    9,5 86,75
 8. Schmöger Karl         9,5 86,25
 9. Richter Erich         8,0
10. Wöllinger Johann      6,0 62,.00
11. Angerer Rudolf        6,0 50,00
12. Aneter Willhelm       4,0

2. Klasse:

 1. Hartig Anton         23,0
 2. Göls Franz           18,5 189,50
 3. Makovicka Paul       18,5 178,75
 4. Lang Leopold         16,5
 5. Vasicek Helmut       15,5
 6. Wasserbauer Helmut   12,5
 7. Zmydleny             10,5  78,75
 8. Maier Irmgard        10,5  78,50
 9. Galani Mahendra        9,0
10. Tomischek Ottilie      8,0
11. Fröschl Erwin          7,0
12. Worel Andreas         4,5
13. Huber Daniella        2,0

Das Turnier wird jährlich doppelrundig ausgetragen, die Spiele werden
zwischen Oktober und Juni ausgetragen. Die letzten drei Spieler der
ersten, die ersten drei der zweiten Klasse und neue Spieler sind für
ein Qualifikationsturnier im Rundensystem spielberechtigt. Die ersten
drei dieses Turniers dürfen in der 1. Klasse spielen.


Im Zusammenhang mit den FIDE-Regeln ergeben sich manchmal kuriose und für
die Betroffenen oft tragische Situationen. Von solch einem Vorfall berichtet
beispielsweise Boris Gulko in der Zeitschrift "Schach" (Ausgabe 2/96):
Alexander Ivanov ist für meine Begriffe der am langsamsten spielende
Großmeister der Welt. Einmal war ich Augenzeuge, wie er die Zeit überschritt,
quasi ohne einen einzigen eigenen Zug ausgeführt zu haben. Zunächst benötigte
er eine Stunde und 20 Minuten, um eine in häuslicher Analyse detailliert
vorbereitete Variante aufs Brett zu zaubern, dann machte sein Gegner einen
unerwarteten Zug, woraufhin Alexander nach 40minütigem Nachdenken die Zeit
überschritt! Anschließend erklärte er seinen Teamkollegen (ja, es war ein
Mannschaftskampf!) freudestrahlend, daß er in der Schlußstellung glatt auf
Gewinn gestanden hätte...
Zu diesem Vorfall passt auch die Anmerkung von Ralf Lau aus derselben
Schachzeitschrift (Ausgabe 4/92):
Die kürzeste Partie, die durch Überschreitung der Bedenkzeit verloren wurde,
spielte Friedrich Sämisch im Jahr 1938 in Prag. Nach nur 12 Zügen hatte er
seine Bedenkzeit von 2,5 Stunden aufgebraucht.

zurück zur Startseite

© 1998 - 2015 by Anton Lindenmair, Augsburg