AKTUELL - Donnerstag, 30. November 2000 Schachweltmeisterschaft 2000 Remis gegen den amtierenden FIDE-Weltmeister Alexander Khalifman. Christopher Lutz zieht in einem kurzen Telefongespräch Bilanz: Alexander Khalifman hat mich heute mit dem Zug 3...Sf6 gegen den Lb5-Sizilianer etwas überrascht. Ich verbrauchte mehr Zeit, um die Varianten durchzugehen. Mit dem Verlauf der Partie konnte ich zufrieden sein bis zu 21.a4, was ein Fehler meinerseits war. Dadurch konnte sein Läufer später nach d5. Ich hätte besser 21.Db2 spielen sollen, wonach das Läufermanöver Le6, Ld5 wegen Sxc5 und Db7 + nicht möglich ist. Im 23.Zug legte ich mit Sfd2 noch einen Fehler nach. Alexander kam dann mit ...f5 und ...g5 und ich hatte eine sehr gedrückte Stellung. Mit c4 habe ich die Notbremse gezogen. Khalifman hat nicht auf c4 genommen, weil er Angst vor den Türmen auf der 7.Reihe mit evtl. Dauerschachmöglichkeiten hatte. Nach Tbb7 hätte er jedoch ...Td8 ziehen können. Ich habe die Stellung später mit Uwe Bönsch analysiert: Schwierig- aber in unseren Augen haltbar. So wurde es kurze Zeit später remis. Große Überraschungen bei den Herren gab es heute keine. Bei den Frauen besiegte Ketino Kachiani-Gersinska ihre Gegnerin Manakova in einer Katalanischen Partie, nachdem die Jugoslawin die falsche Zugfolge gewählt hatte und total unter Druck geriet. Das Medienecho hier ist eher gering. Immerhin berichtet das indische Fernsehen täglich. Naturgemäß steht Vishy Anand im Mittelpunkt, aber auch Spieler wie z.B. Peter Leko wurden porträtiert. Morgen steht mein Rückkampf gegen Khalifman an. Ich hoffe wie immer auf kräftiges Daumendrücken aus der Heimat.