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Info-Mail Schach Nr. 126


Hallo Schachfreunde,

die Spielerinnen und Spieler der deutschen Meisterschaften im Blindenschach
und mit ihnen auch Info-Mail Schach sind wieder zu Hause. An dieser
Stelle möchte ich mich auch im Namen aller Abonnenten ganz herzlich bei
Kalle für seine Mühe bedanken. Ich denke, das seine humorvolle Art bei
den Lesern gut angekommen ist.

Die Fakten sind zwar schon bekannt, ich möchte heute aber doch noch einmal
die Ereignisse in Knüllwald Revue passieren lassen. Dieser Bericht bildet
den einzigen Punkt dieser Ausgabe 126.

Bis zum nächsten Mal grüßt Euch alle herzlich
Toni aus Augsburg


die hessische Gemeinde Knüllwald war der Austragungsort der deutschen
Einzelmeisterschaft im Blindenschach und der deutschen Damenmeisterschaft
im Blindenschach.

Vom 24. Mai bis 3. Juni ermittelten 12 Spieler in einem Rundenturnier
den deutschen Meister im Blindenschach. Die Teilnehmer hatten sich für
das Turnier entweder durch ihre gute Platzierung bei der letzten
Meisterschaft oder durch das Kandidatenturnier im vergangenen Jahr
(übrigens an gleicher Stelle) qualifiziert.

Nach 11 Runden stand fest, dass der Titelverteidiger Dieter Bischoff aus
Heidelberg auch der neue Meister des Deutschen Blinden- und
Sehbehindertenschachbunds ist.

Die Vorentscheidung fiel - was zu diesem Zeitpunkt noch niemand ahnen
konnte - bereits in der ersten Runde. Bischoff gewann seine Partie gegen
Jürgen Pohlers aus Leipzig, der am Ende den 2. Platz erringen konnte.

Dieter Bischoff ließ es in der Folge etwas ruhiger angehen und so kam es,
dass er erst in Runde 7 die alleinige Tabellenführung übernehmen konnte.

Dann jedoch ließ er sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. In
Runde 10 gewann er ebenfalls mit den schwarzen Steinen spielend gegen
Manfred Müller (Berlin), der ihm bei der vergangenen Meisterschaft
erst in einem Stichkampf unterlegen war. Damit stand Bischoff bereits vor
der letzten runde als Sieger fest und die Partie gegen den Meister des
Jahres 1997 Olaf Dobierzin (Leipzig) hatte für ihn keine Bedeutung mehr.

Wie bereits erwähnt, sicherte sich Jürgen Pohlers (Meister 1991) etwas
überraschend Platz 2. Er erholte sich schnell von seiner Auftaktniederlage
und war während des gesamten Turniers im Vorderfeld zu finden.

Der Kampf um die Ränge 3 - 8 war sehr spannend und am Ende auch denkbar
knapp. Einen halben Punkt hinter dem Vizemeister sicherte sich Anton
Lindenmair aus Augsburg mit 6,5 Punkten Platz 3. Mit der gleichen
Punktzahl und der etwas schlechteren Wertung sorgte Peter Kuhlmann
aus München mit Rang 4 für die wohl größte Überraschung des Turniers. Er
war erst durch die Absage von Andre Schlierf (Gera) ins Turnier nachgerückt
und sorgte insbesondere durch drei volle Punkte in den ersten drei Runden
für Furore.

Mit je 6 Punkten belegten Manfred Müller (Berlin), Heinz engl (München),
Manfred Heinich (München) und Olaf Dobierzin (Leipzig) die Plätze 5 - 8.
Während Müller und Engl damit die Qualifikation für die nächste deutsche
Meisterschaft geschafft haben, müssen sich Heinich und Dobierzin erneut
über das Kandidatenturnier qualifizieren.

Die vier Erstplatzierten werden zusammen mit Heinz Engl das Team bilden,
das im August den DBSB beim Weltcup in Gelsenkirchen vertreten wird.

  1. Bischoff Dieter.  8,0  42,25 Heidelberg     .1=11===1==1
  2. Pohlers Jürgen..  7,0  35,25 Leipzig        0.1=1===1==1
  3. Lindenmair Anton  6,5  34,25 Augsburg       =0.=1=1=1=01
  4. Kuhlmann Peter..  6,5  29,75 München        0==.00=11111
  5. Müller Manfred..  6,0  30,50 Berlin         0001.1110101
  6. Engl Heinz......  6,0  30,25 München        ===10.==0=11
  7. Heinich Manfred.  6,0  29,75 München        ==0=0=.=111=
  8. Dobierzin Olaf..  6,0  28,25 Leipzig        ===00==.=111
  9. Kröger Eckhard..  5,0  22,00 Hannover       0000110=.=11
 10. Schulz Gert.....  4,0  20,25 Heidelberg     ===00=00=.1=
 11. Ilic Andreas....  3,0  20,00 München        ==10100000.0
 12. Kranz Werner....  2,0   8,00 Hannover       000000=00=1.


Ab dem 28. Mai spielten neun Damen an gleicher Stelle um den Titel
der deutschen Damenmeisterin im blindenschach. Wie bei den Herren wollte
es das Los, dass die beiden Favoritinnen Hannelore Kübel aus Köln und
Elisabeth Fries aus Frankfurt bereits in der ersten Runde gegeneinander
antreten mussten. Doch die Partie endete Remis und so war die Entscheidung
erst einmal vertagt. Als Hannelore Kübel dann gegen Irene Kondraschow
nicht über ein Remis hinaus kam, neigte sich die Waage zu Gunsten der
Frankfurterin. Am Ende reichte Elisabeth in der letzten Runde gegen
Birgit Dietsche ein Remis, um bei der 17. Meisterschaft dank der besseren
Wertung ihren ersten Titel zu erringen. Die 13fache Rekordmeisterin
Hannelore Kübel musste sich diesmal mit Platz 2 vor Irene Kondraschow
begnügen.

Hinter diesen drei Spielerinnen, die das Turnier doch mehr oder weniger
dominierten kamen Birgit Dietsche (Stuttgart) und Brigitte Pelz (Augsburg)
auf die Plätze 4 und 5.

  1. Fries Elisabeth....  7,0  23,00 Frankfurt      .=1=11111
  2. Kübel Hannelore....  7,0  22,25 Köln           =.=111111
  3. Kondraschow Irene..  6,5  19,00 Stuttgart      0=.111111
  4. Dietsche Birgit....  5,0  12,00 Stuttgart      =00.=1111
  5. Pelz Brigitte......  4,0   7,75 Augsburg       000=.=111
  6. Holousch Maria.....  2,5   3,50 München        0000=.011
  7. Kröger Birgit......  2,5   3,25 Kiel           000001.=1
  8. Rodenstein Marianne  1,5   1,25 Kassel         000000=.1
  9. Bohn Petra.........  0,0   0,00 Kiel           00000000.


Am Pfingssonntag wurde dann im Hotel "Sonneck" in Knüllwald-Rengshausen
bei und nach der Siegerehrung noch kräftig gefeiert. Ein kaltes
und warmes Büffet und musik (es spielte Werner Fries) sorgten für gute
Laune und einen gelungenen Abschluss dieser Meisterschaften.

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