Hallo Schachfreunde, Info-Mail Schach kommt heute mit der Einladung zu einem offenen Schachturnier in Bozen (Südtirol) zu Euch. Am Ende gibt es dann noch Lesestoff, der das "Multitalent" Schwarzenegger von einer ungewohnten Seite zeigt. Der Südtiroler Blindenverband lädt vom 14.11.2003 - 16.11.2003 zur offenen Tiroler Schachmeisterschaft ein. Es werden 6 Runden nach Schweizer System mit verkürzter Bedenkzeit gespielt. Die Teilnehmerzahl ist auf etwa 16 Spieler beschränkt. Der Blindenverband übernimmt die Kosten für den Spieler. Die Begleitperson zahlt EUR 82,00. Der Anmeldeschluss ist der 31.10.2003. Interessenten wenden sich bitte an: Herbert Grossrubatscher Telefon: 0471/999511 (von 8:30 - 13:00 Uhr und 15:00 Uhr - 17:00 Uhr. Viele Grüße Toni "Beim Lesen schlafe ich ein..." Da meinen manche, Österreich hätte derzeit keine starken Schachspieler. A Schmoarn iss des! Gerade hat sich nämlich einer als leidenschaftlicher Schachspieler zu erkennen gegeben, der nun wirklich stark ist, sehr stark sogar: Arnold Schwarzenegger. Das Schachspielen hat ihm unter anderem dabei geholfen, bei den Drehpausen zum neuen Terminator-3-Film nicht einzuschlafen. Außerdem kann er für sich in Anspruch nehmen, einen neuen Schachstuhl erfunden zu haben. Mit dessen Hilfe weiß man schon vorher, wie die Partie ausgehen wird, oder besser - auszugehen hat. Der Terminator spielt Schach! Anscheinend kompensieren nicht nur die Klitschkos und Lenox Lewis ihre physischen Aktivitäten mit dem Schachspiel, sondern auch der "Terminator", Arnold Schwarzenegger "himself"! Wie der spanische Schachjournalist David Llada herausfand, spielt der leicht in die Jahre gekommene Großmeister der Muskelkraft inzwischen Schach, um zwischen den Drehs der einzelnen Szenen Schach wach zu bleiben. Früher hüpfte er zu diesem Zweck ein paar Runden durch die Muckibude. Eine Alternative zum Schach hat er nicht: "Wenn ich lese, schlafe ich ein." Vorsicht: Arnie spielt energisch David Llada: Am Sonntag, den 27. Juli, fand ich in der Beilage "Dominical" der Zeitung "El Periódico" ein Interview mit Arnold Schwarzenegger, der sich gerade mitten in einer Werbekampagne für seinen neuesten Film Terminator III befindet. [...] Wie kann man nach einer Herzoperation und einem schweren Motorradunfall so fit sein? Wenn du dein Leben lang trainiert hast, ist das nicht so schwierig. Es ist eine Frage der Disziplin. Es ist nicht so, als ob man mit 50 plötzlich zum ersten Mal Sport treibt. Der einzige Unterschied wenn man in diesem Alter Sport treibt ist, dass die Muskeln nicht mehr in derselben Weise wie bei einem Jugendlichen darauf ansprechen. Wenn ich vor 25 Jahren nachts gedreht habe, habe ich immer in den Drehpausen zwischen den Szenen Gymnastikübungen im Fitnessraum gemacht, um mich wach zu halten. Das kann ich heute nicht mehr. Und was machen Sie jetzt stattdessen? Ich spiele Schach. Wenn ich lese, schlafe ich ein. So gelingt es mir, den Geist wach zu halten. Jedes Spiel ist ein neuer Reiz für die Gehirnzellen. Auf diese Weise ernähre ich meinen Geist: Lernen, an neue Dinge denken und kreativ sein... [...] Im ersten Moment erschien mir diese Antwort ein bisschen gekünstelt. "Jetzt, wo Arnie auch in der Politik mitmischen will, muss er demonstrieren, dass er auch etwas im Kopf hat und nicht nur Muskeln", dachte ich. Dennoch erschienen mir seine Erklärungen durchaus plausibel, oder zumindest stimme ich mit ihm dahingehend überein, dass eine Schachpartie eine besser geeignete Form ist, um sich wach zu halten, als die Lektüre. Ich wurde neugierig und machte mich auf die Suche nach mehr Informationen. Das erste, was ich fand, war ein Aussage eins Schauspielkollegen und österreichischen Landsmannes Schwarzeneggers, Nick Stahl, der über seinen Drehpartner bestätigt, dass sich dieser in den drehfreien spielfreien Momenten dem Schachspiel widmet: "Arnold ist ein "enormer" Schachspieler. Ich war zu verblendet, um selbst gegen ihn zu spielen, aber ich war in seinem Wohnwagen und sah, dass er dort zwei Stühle an einem Schachtisch stehen hat. Auf dem einen steht "Gewinner" und auf dem anderen "Verlierer". Jeder Besucher muss sich natürlich auf den "Verlierer"-Stuhl setzen. Es ist offensichtlich, dass er die Sache sehr ernst nimmt". Ein Journalist, der Schwarzenegger ebenfalls während einer Drehpause in dessen Wohnwagen interviewte, beschrieb denselben Eindruck: "[Als wir seinen Wohnwagen betraten] unterbrachen wir ihn bei einer Schachpartie gegen seinen 4 Jahre alten Sohn Christophe. Da er gerade am verlieren war, wie er uns erklärte, zeigte er sich erfreut darüber, die Partie unterbrechen und auf später verschieben zu können. Er stellte das Holzschachbrett zur Seite und bat uns etwas zu trinken an". Als ich mir die offizielle Hompage von Arnold Schwarzenegger www.schwarzenegger.com ansah, entdeckte ich auch, dass der Schauspieler eine Vorsitzender einer Stiftung ist, die seinen Namen trägt, und die jedes Jahr einige Sport-Events für Jugendliche organisiert. Eine der dort genannten Sportarten war Schach - ein besonders bezeichnendes Detail. Als letztes und als Kuriosität für Kinoliebhaber, Sammler und sonstige vom aussterben bedrohte Arten sei erwähnt, dass sogar einem Schwarzenegger-Film eine Schachszene vorkommt: "Hercules in New York" (von 1970), Regie: Arthur Allan Seidelman. Mehrere Internetquellen sprechen über diesen Film als den mit Abstand schlechtesten aller Schwarzenegger Filme, so dass ich jedenfalls nicht derjenige sein werde, der sich traut, sich diesen Film anzusehen. David Llada Original: http://www.davidllada.com/art_ajedrez/20030729_terminator.htm