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Info-Mail Schach Nr. 590


Schach mit Schülern des Konrad-Adenauer-Gymnasiums Langenfeld
(von Ewald Heck, Troisdorf)

Am Sonntag, 03. September 2006, hatten die Schüler des KAG Langenfeld einige
Spieler des Blinden- und Sehbehinderten-Schachklubs Köln/Bonn und des
Blindenschachclubs Essen zum Gegenbesuch eingeladen. Nach dem ersten Treffen
im Mai 2006 in Köln gab es ein frohes Wiedersehen in Langenfeld.

Bei strömendem Regen wurden wir von einigen Schülern an der S-Bahn abgeholt
und gingen gemeinsam zum Spielort. An gleicher Stelle fand ein Tandem-, Rad-
und Inlinerrennen mit vielen Gästen statt. Die Rennleitung kommentierte
stets das Geschehen auf der Rennstrecke. Rund um den Start- und Zielbereich
waren viele Stände aufgebaut, die mit Leckereien und deftigen Mahlzeiten
lockten. Aber erst gings ans Schachbrett!

Kersten Linke hatte wieder einmal viele Schülerinnen und Schüler zum
Mitmachen motivieren können. Wir spielten zunächst zwei Partien, mal mit
Weiß und mit Schwarz. In der Pause wurden wir von den Schülerinnen und
Schülern auf Wunsch mit Stärkungen und Getränken versorgt. Das Wetter war
wieder besser geworden und so konnten wir auch draußen zu den Imbißständen
gehen und die Rennen verfolgen. Nach der Pause ging es dann weiter mit einem
kleinen Simultanturnier. Wer spielfrei war, konnte sich im erlernen der
Brailleschrift üben. Josef Esser hatte viele aufmerksame Interessenten um
sich versammelt. Diese schöne Veranstaltung fand gegen 17 Uhr ihr Ende.

Zwei Schüler haben ihre Eindrücke in einem kleinen, sehr lesenswerten
Aufsatz zusammengefasst:

      Das Simultanspielen

      (von Mourad Maaroufi, 9e)

      Beim Simultanspielen spielt man gegen mehrere Leute gleichzeitig. Man
geht von einem zum anderen und spielt einen Zug. Am 3.September 2006
spielten wir gegen blinde und sehbehinderte Schachspieler aus den Vereinen
Köln/Bonn und Essen, die wir vorher schon besucht hatten. Alles lief relativ
ruhig ab, bis ich versuchte selbst blind zu spielen ...

      Das Simultanspielen - Ein Selbstversuch zwischendurch

      Nach einer gewonnenen Partie wurde mir von unserem Schachleiter
Kersten Linke vorgeschlagen, selbst blind zu spielen. Dabei hielt ich meine
Augen geschlossen und versuchte auf deren Schachbrett zu fühlen. Dieses ist
kleiner als normal und besitzt erhöhte und tiefer gelegte Felder. Außerdem
gibt es Steckfiguren und die schwarzen Figuren haben einen Nagel oder eine
Spitze auf dem Kopf, damit man sie von den weißen unterscheiden kann. So
musste man die Figuren ertasten und dem Gegenspieler jeden Zug ansagen. Nach
vielen gespielten Zügen musste ich, trotz guter Leistung die Partie beenden,
da mich schon früh Kopfschmerzen plagten.

      Das nur zum Vergleich, denn danach spielte der Vorsitzende Ewald Heck
aus dem Blindenverein gegen vier Leute simultan und gewann davon drei
Partien !!!

            Das etwas andere Fahrrad
(von Anna Lena Paas, 8a)

            Als wir am 3.9.2006 gegen die Blinden und Sehbehinderten des
Schachclubs Köln-Bonn 1981 e.V. gespielt haben, erlebten sowohl wir als auch
unsere Gegenspieler eine große Überraschung.

            Wir wurden alle dazu eingeladen, eine Runde, die 2,3 km lang
war, rund um den Freizeitpark mit den Tandems zu drehen. Klar, dass wir
daran sehr interessiert waren und solch ein Angebot nicht abschlagen
konnten.

            Also gingen nach der Reihe einzelne von uns mit den Leuten vom
Verein "Weiße Speiche" mit. Als ich das Fahrrad sah, war ich anfangs doch
etwas skeptisch; vor allem, als ich merkte, welches Tempo diese Fahrräder
drauf hatten.

            Doch nun gab es kein Zurück. Ich setzte also den Helm auf,
schwang mich auf den hinteren Sitz des Fahrrads und fing, noch etwas
unsicher, an zu radeln. Dabei muss man vor allem darauf achten, dass man im
gleichen Tempo tritt, wie der Vordermann. Nach einer Weile hatte ich den
Dreh aber raus und entspannte mich.

            Leider war die Runde schneller wieder vorbei, als ich dachte und
hätte zu gerne noch eine Runde gedreht. Also: Für alle, die vorhaben, mal
eine andere Sportart auszuprobieren :

            Tandem fahren kann man nur empfehlen.

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