DORTMUNDER SPARKASSEN CHESS-MEETING 2008 (28.06.-06.07.) Runde 7, Sonntag, 6.Juli 2008 Ivanchuk - Kramnik 1-0 Van Wely - Mamedjarow 0-1 Leko - Naiditsch 1/2 Nepomniachtchi - Gustafsson 1/2 Endstand: 1. Leko 4,5 2.-5. Ivanchuk, Mamedyarov, Nepomniachtchi, Gustafsson je 4,0 6 . Naiditsch 3,5 7. Kramnik 3,0 8. van Wely 1,0 Peter Leko Sieger von Dortmund ( www.chessbase.de) Mit einem Weißremis gegen Arkadij Naiditsch sicherte sich Peter Leko in der heutigen Schlussrunde im Dortmunder Schauspielhaus den Turniersieg. Erfreulich aus deutscher Sicht: Sowohl Jan Gustafsson als geteilter Zweiter wie auch Arkadij Naiditsch, der das Sparkassen Chess-Meeting Dortmund schon einmal gewinnen konnte, hielten gut mit dem Weltklassefeld mit. Beachtlich ist auch das Ergebnis des 17-jährigen Qualifikanten Ian Nepomniachtchi. Glücklos agierte Loek van Wely, der heute gegen Shakhriyar Mamedyarov verlor und auch Vladimir Kramnik. Der Dortmunder Rekordsieger musste gegen Vassily Ivanchuk nach einem Versehen im Endspiel aufgeben und beendete das Turnier mit ungewohnten "-1". Dagobert Kohlmeyer berichtet: Peter Leko ist Schachkönig von Dortmund Der Ungar Peter Leko hat das Sparkassen Chess-Meeting 2008 gewonnen. Es war der dritte Erfolg des 28-jährigen Großmeisters aus Szeged im Revier. Die Weichen für den Turniersieg hatte Leko schon am Samstag gestellt, als er mit den schwarzen Steinen den alleinigen Spitzenreiter Jan Gustafsson stoppte. Er überraschte den Hamburger Großmeister mit einer Variante, die dieser nicht vorbereitet hatte, gewann einen Bauern und bezwang seinen Gegner danach mit feinen Figurenmanövern. In der heutigen Schlussrunde genügte Peter ein Remis mit Weiß gegen den Dortmunder Arkadij Naiditsch, um die Schachtage mit 4,5 Punkten aus sieben Partien souverän zu gewinnen. "Ich bin sehr glücklich, weil mein letzter Turniersieg im klassischen Schach fast zwei Jahre zurückliegt", waren Lekos erste Worte. (Aljechin-Memorial 2006 in Moskau). Peter wertete seinen Erfolg als absolut verdient, denn in keiner Partie sei er in Gefahr gewesen. "Nach Dortmund komme ich seit 1991, wurde hier immer freundlich aufgenommen und gefördert. Ich verdanke der Stadt und den Organisatoren der Schachtage sehr viel, das werde ich niemals vergessen", betonte der Großmeister.Jeder von Lekos Dortmund-Siegen hatte etwas Besonderes. 1999 gewann er mit 19 Jahren zum ersten Mal im Schauspielhaus. Damals lernte er im Revier auch seine Frau Sofia kennen. Den wertvollsten Triumph verbuchte Peter ohne Zweifel 2002 beim Kandidatenturnier in der Westfalenhalle, was ihm das Recht eröffnete, im WM-Finale 2004 gegen Wladimir Kramnik zu spielen. Beflügelt von dem neuen Erfolg will der Ungar jetzt wieder verstärkt angreifen und sich noch einmal für ein WM-Match qualifizieren. Während der Sieg von Leko unter Experten und Zuschauern keine große Verwunderung hervorruft, bedeutet der geteilte zweite Platz von Jan Gustafsson eine gehörige Überraschung. Bei seiner Premiere im stärksten Schachturnier Deutschlands lieferte der 29-jährige Nationalspieler eine überzeugende Leistung ab, die ihm den Respekt der Kontrahenten einbrachte und sein Selbstvertrauen für die nächsten Turniere erheblich gestärkt haben dürfte.Jan hatte am Ende nur einen halben Punkt weniger als Leko und teilte sich mit drei Supergroßmeistern den 2. Rang. Im November wird der Hamburger gemeinsam mit Arkadij Naiditsch die deutschen Farben bei der Schacholympiade in Dresden vertreten. Seriensieger Wladimir Kramnik hat in diesem Jahr in Dortmund keine Bäume ausgerissen. Er deckte natürlich nicht alle seine Karten auf. Der russische Exweltmeister macht keinen Hehl daraus, dass er mit den Gedanken schon bei seinem WM-Duell gegen den Inder Anand in Bonn ist. Das 12-Partien-Duell in der Bundeskunsthalle beginnt am 14. Oktober.