Schacholympiade Dresden (von Anton Lindenmair, Augsburg) Der Ruhetag am Dienstag hat offenbar den beiden Teams der International Braille Chess Association (IBCA) gut getan. Die Männer kamen zu einem knappen 2,5:1,5-Sieg gegen Jersey. Der volle Punkt wurde an Brett 1 eingefahren, die restlichen Paarungen endeten mit einer Punkteteilung. Frank Schellmann war es dabei vorbehalten, den Gesamtsieg in trockene Tücher zu bringen. Seine Partie war die letzte des Matchs. Mit dem zweiten Sieg hintereinander hat das Team nunmehr 6:6 Matchpunkte zu Buche stehen - alle Achtung! Jersey liegt übrigens nicht irgendwo im Pazifik, sondern sozusagen fast vor der Haustür. Die Insel liegt im Ärmelkanal ca. 20 km vor der französischen Küste. Bei einer Größe von 117 qkm leben dort gerade mal 90.000 Menschen. Jersey ist britischer Kronbesitz und darf bei der Schacholympiade der FIDE ein eigenes Team stellen - im Gegensatz zum Fußball, wo sowohl die UEFA als auch die FIFA Jersey diesen Status verweigern. Noch etwas besser machten es die IBCA-Frauen. Gegen Südkorea gab es ein glattes 4:0. Unter den glücklichen Siegerinnen war auch Elisabeth Fries, die sich über den ersten Punkt bei der Schacholympiade sicher gefreut hat. Mit nunmehr 4:8 Punkten könnte bei den Damen noch etwas Luft nach oben drin sein. Heute bekommen es die Herren mit Portugal zu tun. Leider steht es im Moment (Stand 18:00 Uhr) bereits 0:1. Frank Schellmann ließ sich von seinem Gegner (Elo 2430) in einer sizilianischen Sveshnikov-Variante überrumpeln. Positiver sieht es im Moment bei den Damen aus. Gegen Algerien lautet der Zwischenstand 1:0. An Brett 4 konnte Debowska ihre Partie bereits gewinnen. Elisabeth Fries pausiert heute.