Bezirkseinzelmeisterschaft West 2010 (von Detlef Kaiser, Euskirchen) Wie vor 2 Jahren trafen sich die Schachspieler aus NRW im Aurazentrum Bad Meinberg zur Bezirkseinzelmeisterschaft. Anders als damals traten diesmal nur 12 Spieler an. Trotz des schlechten Wetters waren alle Spieler wohlbehalten und gut gelaunt angekommen. Da wir uns nun schon seit vielen Jahren kannten, fiel die Begrüßung entsprechend freundschaftlich und herzlich aus. Am Samstagabend, den 20. Februar 2010, versammelten wir uns nach dem Abendessen an der Rezeption und gingen gemeinsam in den Konferenzraum, wo wir dann eine kurze Besprechung hatten. Hier nun erläuterte Günter Thieme, unser Bezirksleiter West, die Aktivitäten des Bezirks für den vergangenen Zeitraum. Eine kurze Diskusion darüber, ob wir weiterhin die Turniere im Aurahotel Bad Meinberg auf Grund der gestiegenen Kosten abhalten sollten oder nicht, entspann sich. Letztlich entschieden sich die meisten dafür im Haus zu bleiben, um die noch verbliebenen Blindenzentren zu unterstützen. Auch mussten wir einen neuen Bezirksleiter wählen. Doch der Alte wurde auch gleich wieder der Neue. Zum Schluss wurde noch über das anstehende Turnier gesprochen, bevor wir auseinander gingen. Zu später Stunde saßen noch einige gemütlich in der Cafeteria. Der Sonntag Vormittag wurde zu einem Spaziergang durch den Kurpark genutzt, und das obwohl noch viel Glatteis vorhanden war. Relativ schnell taute die Sonne das gefrorene Schmelzwasser auf, so dass wir unbeschwerlicher gehen konnten. Zur Mittagszeit, kurz vor Spielbeginn, kam Hans-Peter Engel angereist und machte die Schachgruppe komplett. Um 13.30 Uhr begann nun das erste von 7 Spielen. 2 Stunden 40 Züge, 30 Minuten für den Rest. Nach Beendigung der ersten Runde gab es keine große Überraschung, sieht man davon ab, dass der an Stelle eins gesetzte Wolfgang Selig nur ein Remis herausholen konnte. Leichter Nieselregen auf das gefrorene Tauwasser vom Vortag machte den Montagvormittag-Spaziergang zu einer einzigen Rutschpartie. Glücklicherweise kamen alle wieder unbeschadet zurück ins Haus. Das Topspiel an diesem Tag lautete Heck gegen Kaiser, was Ewald für sich nach langem Kampf entscheiden konnte. Nach dem gemeinschaftlichen Abendessen gestalteten sich die Schachfreunde ihre Freizeit sehr unterschiedlich. Ein paar gingen in die Sauna und anschließend schwimmen, andere lasen auf ihren Zimmern, benutzten den Computer oder gingen in die Cafeteria um einen zu trinken. Der dritte Spieltag begann trübe und regnerisch. An diesem Tag lautete das Topspiel Thieme gegen Heck. Beide Spieler einigten sich auf Remis. Inzwischen hatte sich der Regen in Schnee verwandelt und alles lag wieder frisch verschneit da. Nach dem Abendessen traf sich fast die gesamte Schachgruppe in der Cafeteria um sich in geselliger Runde zu amüsieren. Am Mittwoch hatten 3 Spieler 3,5 Punkte und somit war ein eindeutiges Spitzenspiel nicht zu benennen. Es kristallisierte sich jedoch immer mehr heraus, dass Ewald Heck den Titel wohl holen würde, hatte er doch seine schärfsten Konkurenten unbeschadet überstanden. Nach dem Abendessen an diesem Tag wollten 10 Spieler ein kleines Schnellschachturnier austragen. Dazu trafen sie sich um 19 Uhr in der Cafeteria. Es wurden 4 Runden mit einer 15 minütigen Bedenkzeit gespielt. Dieses Turnier gewann Ewald mit 3,5 Punkten. Nach dem kleinen Turnier blieb man noch zusammen, trank etwas und unterhielt sich noch lange. Jeden Morgen vor dem Frühstück machten meine Frau, mein Hund und ich einen kleinen Rundgang durch das nahe am Haus gelegene Waldstück. Dabei konnten wir beobachten, dass die Schneemassen durch den Regen der vergangenen Tage erheblich abgeschmolzen waren. Jetzt trafen wir auch Bauarbeiter an, die in dem Waldstück arbeiteten. Wir fragten sie, was da gebaut würde. Man erklärte uns, dass das ein Sendemast für die umliegenden Ortschaften für das Mobilfunknetz werden würde. Dieser Mast sollte 34 Meter hoch in den Himmel ragen. Zurück im Haus beim Frühstück wurden wir täglich nach unserem Essenswunsch gefragt. Es gab immer 2 Menüs zur Auswahl. Die Überraschung an diesem Tag war das Spiel zwischen Hans-Peter Engel und Werner Höhmann. Von der Spielstärke her hätte Hans-Peter es gewinnen müssen, doch er hat gepatzt. Es schälten sich die Favoriten immer mehr heraus. Dabei lag Ewald vor Günter und mir. Am sechsten Spieltag war das Spiel zwischen Heck und Selig interessant. Doch auch hier bestätigte Wolfgang Selig seinen Ruf als Remiskönig. Somit konnte er nicht mehr aus eigener Kraft in die Spitzengruppe gelangen. Er benötigte Schützenhilfe. Nur wenn einer der Oberen noch patzen sollte, könnte er in die Ränge gelangen. Am letzten Spieltag gab es nur 2 Dinge, die man als bemerkenswert notieren konnte. Zum einen hat Ewald Peter Falk in nur 4 Zügen geschaft, und zum Anderen spielte Günter Thieme gegen Hans-Peter Engel remis. Somit hatte Günter Thieme und ich jeweils 5 Punkte. Doch Günter hatte die bessere Buchholzwertung. Jetzt stand es fest. Ewald Heck war wieder einmal Westdeutscher Meister geworden. Ich hatte meinen Titel verloren und wurde Dritter. Günter Thieme wurde Zweiter. Leider musste Ewald Heck schon nach dem Mittagessen nach Hause abreisen, hatte er doch am nächsten Tag schon wieder einen Schachtermin. Wir verabschiedeten uns von ihm mit den besten Glückwünschen und hofften darauf, dass wir uns alle bald einmal wieder treffen würden. Die Siegerehrung fand also am Abend leider ohne ihn statt. Am Sonntag, den 28. Februar 2010, fuhren die meisten gleich nach dem Frühstück wieder Heim. Da sie alle Vollpension gebucht hatten, nahmen sie für das Mittagessen ein Lunchpaket mit auf die Reise. Das Wetter wollte sich wirklich von allen schlechten Seiten zeigen und fing noch am selben Tag mit Sturmböen an. Für mich war es trotz allem ein schönes Turnier. Ich würde gern in 2 Jahren wieder dabei sein.