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Info-Mail Schach Nr. 1026


   Bezirkseinzelmeisterschaft West 2010

(von Detlef Kaiser, Euskirchen)



Wie vor 2 Jahren trafen sich die Schachspieler aus NRW im Aurazentrum Bad 
Meinberg zur Bezirkseinzelmeisterschaft. Anders als damals traten diesmal 
nur 12 Spieler an. Trotz des schlechten Wetters waren alle Spieler 
wohlbehalten und gut gelaunt angekommen. Da wir uns nun schon seit vielen 
Jahren kannten, fiel die Begrüßung entsprechend freundschaftlich und 
herzlich aus.



Am Samstagabend, den 20. Februar 2010, versammelten wir uns nach dem 
Abendessen an der Rezeption und gingen gemeinsam in den Konferenzraum, wo 
wir dann eine kurze Besprechung hatten. Hier nun erläuterte Günter Thieme, 
unser Bezirksleiter West, die Aktivitäten des Bezirks für den vergangenen 
Zeitraum. Eine kurze Diskusion darüber, ob wir weiterhin die Turniere im 
Aurahotel Bad Meinberg auf Grund der gestiegenen Kosten abhalten sollten 
oder nicht, entspann sich. Letztlich entschieden sich die meisten dafür im 
Haus zu bleiben, um die noch verbliebenen Blindenzentren zu unterstützen. 
Auch mussten wir einen neuen Bezirksleiter wählen. Doch der Alte wurde auch 
gleich wieder der Neue. Zum Schluss wurde noch über das anstehende Turnier 
gesprochen, bevor wir auseinander gingen. Zu später Stunde saßen noch einige 
gemütlich in der Cafeteria.



Der Sonntag Vormittag wurde zu einem Spaziergang durch den Kurpark genutzt, 
und das obwohl noch viel Glatteis vorhanden war. Relativ schnell taute die 
Sonne das gefrorene Schmelzwasser auf, so dass wir unbeschwerlicher gehen 
konnten. Zur Mittagszeit, kurz vor Spielbeginn, kam Hans-Peter Engel 
angereist und machte die Schachgruppe komplett. Um 13.30 Uhr begann nun das 
erste von 7 Spielen. 2 Stunden 40 Züge, 30 Minuten für den Rest. Nach 
Beendigung der ersten Runde gab es keine große Überraschung, sieht man davon 
ab, dass der an Stelle eins gesetzte Wolfgang Selig nur ein Remis 
herausholen konnte.



Leichter Nieselregen auf das gefrorene Tauwasser vom Vortag machte den 
Montagvormittag-Spaziergang zu einer einzigen Rutschpartie. Glücklicherweise 
kamen alle wieder unbeschadet zurück ins Haus. Das Topspiel an diesem Tag 
lautete Heck gegen Kaiser, was Ewald für sich nach langem Kampf entscheiden 
konnte. Nach dem gemeinschaftlichen Abendessen gestalteten sich die 
Schachfreunde ihre Freizeit sehr unterschiedlich. Ein paar gingen in die 
Sauna und anschließend schwimmen, andere lasen auf

 ihren Zimmern, benutzten den Computer oder gingen in die Cafeteria um einen 
zu trinken.



Der dritte Spieltag begann trübe und regnerisch. An diesem Tag lautete das 
Topspiel Thieme gegen Heck. Beide Spieler einigten sich auf Remis. 
Inzwischen hatte sich der Regen in Schnee verwandelt und alles lag wieder 
frisch verschneit da. Nach dem Abendessen traf sich fast die gesamte 
Schachgruppe in der Cafeteria um sich in geselliger Runde zu amüsieren.



Am Mittwoch hatten 3 Spieler 3,5 Punkte und somit war ein eindeutiges 
Spitzenspiel nicht zu benennen. Es kristallisierte sich jedoch immer mehr 
heraus, dass Ewald Heck den Titel wohl holen würde, hatte er doch seine 
schärfsten Konkurenten unbeschadet überstanden. Nach dem Abendessen an 
diesem Tag wollten 10 Spieler ein kleines Schnellschachturnier austragen. 
Dazu trafen sie sich um 19 Uhr in der Cafeteria. Es wurden 4 Runden mit 
einer 15 minütigen Bedenkzeit gespielt. Dieses Turnier gewann Ewald mit 3,5 
Punkten. Nach dem kleinen Turnier blieb man noch zusammen, trank etwas und 
unterhielt sich noch lange.



Jeden Morgen vor dem Frühstück machten meine Frau, mein Hund und ich einen 
kleinen Rundgang durch das nahe am Haus gelegene Waldstück. Dabei konnten 
wir beobachten, dass die Schneemassen durch den Regen der vergangenen Tage 
erheblich abgeschmolzen waren. Jetzt trafen wir auch Bauarbeiter an, die in 
dem Waldstück arbeiteten. Wir fragten sie, was da gebaut würde. Man erklärte 
uns, dass das ein Sendemast für die umliegenden Ortschaften für das 
Mobilfunknetz werden würde. Dieser Mast sollte 34 Meter hoch in den Himmel 
ragen. Zurück im Haus beim Frühstück wurden wir täglich nach unserem 
Essenswunsch gefragt. Es gab immer 2 Menüs zur Auswahl. Die Überraschung an 
diesem Tag war das Spiel zwischen Hans-Peter Engel und Werner Höhmann. Von 
der Spielstärke her hätte Hans-Peter es gewinnen müssen, doch er hat 
gepatzt. Es schälten sich die Favoriten immer mehr heraus. Dabei lag Ewald 
vor Günter und mir.



Am sechsten Spieltag war das Spiel zwischen Heck und Selig interessant. Doch 
auch hier bestätigte Wolfgang Selig seinen Ruf als Remiskönig. Somit konnte 
er nicht mehr aus eigener Kraft in die Spitzengruppe gelangen. Er benötigte 
Schützenhilfe. Nur wenn einer der Oberen noch patzen sollte, könnte er in 
die Ränge gelangen.



Am letzten Spieltag gab es nur 2 Dinge, die man als bemerkenswert notieren 
konnte. Zum einen hat Ewald Peter Falk in nur 4 Zügen geschaft, und zum 
Anderen spielte Günter Thieme gegen Hans-Peter Engel remis. Somit hatte 
Günter Thieme und ich jeweils 5 Punkte. Doch Günter hatte die bessere 
Buchholzwertung. Jetzt stand es fest. Ewald Heck war wieder einmal 
Westdeutscher Meister geworden. Ich hatte meinen Titel verloren und wurde 
Dritter. Günter Thieme wurde Zweiter. Leider musste Ewald Heck schon nach 
dem Mittagessen nach Hause abreisen, hatte er doch am nächsten Tag schon 
wieder einen Schachtermin. Wir verabschiedeten uns von ihm mit den besten 
Glückwünschen und hofften darauf, dass wir uns alle bald einmal wieder 
treffen würden. Die Siegerehrung fand also am Abend leider ohne ihn statt.



Am Sonntag, den 28. Februar 2010, fuhren die meisten gleich nach dem 
Frühstück wieder Heim. Da sie alle Vollpension gebucht hatten, nahmen sie 
für das Mittagessen ein Lunchpaket mit auf die Reise. Das Wetter wollte sich 
wirklich von allen schlechten Seiten zeigen und fing noch am selben Tag mit 
Sturmböen an.  Für mich war es trotz allem ein schönes Turnier. Ich würde 
gern in 2 Jahren wieder dabei sein.

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