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Info-Mail Schach Nr. 1155


DSB-Einzelmeisterschaft in Bonn
vom 26.05.2011 - 03.06.2011
(von Anton Lindenmair, Augsburg)

Oliver Müller startet optimal ins Turnier

am gestrigen Donnerstag begann in Bonn die Einzelmeisterschaft des Deutschen 
Schachbunds. Wie auch im vergangenen Jahr wird der DBSB wieder durch FM 
Oliver Müller (Elo 2327) aus Bremen vertreten.

Der Start war durchaus verheißungsvoll. Mit den schwarzen Steinen spielend 
gelang zum Auftakt eine Punkteteilung gegen den Sieger des Vorjahres IM 
Niclas Huschenbeth (Elo 2502). Noch ein Stück stärker war Ollis Gegner in 
der heutigen 2. Runde. Diesmal mit Weiß ging es gegen GM Rainer Buhmann. Vor 
wenigen Minuten einigten sich die Kontrahenten in einer französischen 
Eröffnung nach 31 Zügen auf Remis. Buhmann weist eine Elo von 2579 auf und 
ist in der Setzliste ganz weit vorne platziert.

Alle Ergebnisse, Tabellen und auch die Live-Partien gibt es auf der Seite

Http://www.dem-2011.de

Ich möchte noch ausdrücklich darauf hinweisen, dass es auch für Blinde mit 
Screen-Reader möglich ist, die Partien live zu verfolgen. Die Notation ist 
gut lesbar und wird automatisch aktualisiert. Wenigstens hatte ich hier mit 
Jaws 10.0 keine Probleme.

Zum Verlauf der 1. Runde schreibt Axel Fritz auf der Seite des 
Veranstalters:

Tag eins: Wenig blutige Nasen ...
In keiner Runde ist der Spielstärkeunterschied gemessen an den schachlichen 
Wertungszahlen so groß wie in der Auftaktrunde. Auch für die ersten Kämpfe 
bei Deutsche Schachmeisterschaften bedeutet dies in der Regel viele 
entschiedene Partien und eine Menge blutiger Nasen für Deutschlands beste 
Amateure im Kampf gegen die Profispieler. Doch das war heute anders in Bonn.
Viele Spitzenspieler trafen auf gut vorbereitete Gegner und kamen über ein 
Remis nicht hinaus. Bei den Herren bevorzugt es Spitzenspieler Großmeister 
Daniel Fridman schon nach 16 Zügen ein Remis von Christoph Natsidis 
anzunehmen, um nicht die Kontrolle über eine immer schwieriger werdende 
Stellung zu verlieren. Auch Großmeister Rainer Buhmann hat gegen einen mit 
Schwarz hervorragend aufspielenden Heiko Mertens an diesem Tag nichts zu 
gewinnen. Er muss sich im Endspiel mit einem Bauern weniger abplagen. Auch 
mit Schwarz: Der erst vierzehnjährige Rasmus Svane lässt Großmeister 
Sebastian Siebrecht weit über 40 Züge lang nicht einen Zentimeter 
vorankommen. Der Deutsche Meister Niclas Huschenbeth muss sich gegen den 
Vertreter des Blindenschachbundes Oliver Müller quälen: "Nach der Eröffnung 
stand ich schlecht. Und von da an ging es bergab." Zu einem Remis reichte es 
schließlich dann doch.

Manche Favoriten erliegen gar den Attacken der "Underdogs": der Bonner IM 
Rüdiger Seger verliert im 40 Zug den Faden und muss sich dem Garchinger 
Claus Pitschka ergeben. Der nationale Meister Hagen Poetsch verliert gegen 
Clemens Rietze. Von den Favoriten können sich nur die Großmeister Jan 
Gustafsson und Falko Bindrich letztlich klar durchsetzen. Der Sieg von GM 
Igor Khenkin ist allein dem Kampfeswillen des Wiesbadener gezollt.

Bei den Frauen können Sarah Hoolt und Heike Vogel ihrer Favoritenstellung an 
den Spitzenbrettern gerecht werden. Hannah Marie Klek und die Godesbergerin 
Olga Lopatin kommen über Remis gegen Elvira Mass und Anke Freter nicht 
hinaus. Im "Hamburger Duell" kann Nadezda Nestuley ihre favorisierte 
Vereinskollegin Jade Schmidt besiegen.

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