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Info-Mail Schach Nr. 1214


 Wir sind Europameister!
(von Raymund Stolze - www.schachbund.de)
11.11.2011

Deutschland ist erstmals Schach-Europameister! Nach einem spannenden 
Endspiel gegen den amtierenden Weltmeister Armenien, das die Schützlinge von 
Bundestrainer Uwe Bönsch nach einer großartigen kämpferischen Leistung mit 
2,5:1,5 für sich entschieden, stand um 17.17 Uhr im griechischen Porto 
Carras der historische Titelgewinn fest. Mit Ranglistenplatz 10 in der 
Offenen Kategorie gestartet, wuchs das Quintett mit Arkadij Naiditsch, Georg 
Meier - der im Finale an Brett 2 für den wichtigen Siegpunkt gegen Sergej 
Movsesian sorgte -, Daniel Fridman, Jan Gustafsson und Rainer Buhmann von 
Runde zu Runde über sich hinaus. So wurden neben dem hohen Favoriten 
Armenien die Spitzenteams aus Ungarn (2,5:1,5), der Ukraine (3,5:0,5) und 
des Titelverteidigers Aserbaidschan (2,5:1,5) alle geschlagen. Lediglich 
gegen Bulgarien gab es die einzige Niederlage (1:3) im EM-Turnier, die bei 
dem homogenen Team, dass professionell das Ziel Goldmedaille verfolgte, 
jedoch keinerlei negative Spuren hinterließ.

"Wir sind total happy. Das Geheimnis unseres Erfolges war eine super 
Teamleistung - das sagt alles!", so Uwe Bönsch über den bisher größten 
sportlichen Erfolg bei kontinentalen Titelkämpfen, die bereits zum 18. Mal 
ausgetragen wurden.

In der Vergangenheit hatte es für die deutschen Männer bei der EM jeweils 
dritte Plätze in Kapfenberg (1970/DDR), Haifa (1989), Batumi (1999) und 
zuletzt in Leon (2001) gegeben.

"Unsere Anstrengungen, die wirklich spielstärksten Aktiven zu nominieren, 
haben sich gelohnt. Bereits mit dem Gewinn des Mitropapokals bei den Männern 
konnten wir nachweisen, dass der vom Deutschen Schachbund im Leistungssport 
eingeschlagene neue Weg richtig ist", so der erste Kommentar von 
DSB-Präsident Herbert Bastian.

Hinter dem neuen Mannschafts-Europameister (15:3 Mannschafts- und 22,5 
Brettpunkten, belegten Aserbaidschan (14:4/23,0), Ungarn (13,5/23,0) die 
Medaillenplätze, während die bis zur letzten Runde führenden Armenier durch 
die Niederlage gegen unser Team sogar noch auf Platz 4 abrutschten.

Bei den Frauen, die zum neunten Mal um den EM-Titel spielten, gelang 
Russland (17:1/22,5) der Hattrick. Vizeeuropameister wurde Polen vor 
Georgien.
Die deutschen Damen (Elisabeth Pähtz, Marta Michna, Melanie Ohme, Elena 
Levushkina, Sarah Hoolt) trennten sich in der letzten Runde 2:2 von Israel 
und belegten unter 28 Nationen einen guten achten Platz.

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