IBIS in Haaksbergen (von Kersten Linke, Konrad-Adenauer-Gymnasium Langenfeld) Welpen, Küken, Schachfiguren und ein Buddha Seit einigen Jahren hat die Schach AG des Konrad- Adenauer- GymnasiumsKontakte zu blinden und sehbehinderten Schachfreunden. Die Welt der Blinden ist klein und so haben sich unsere integrativen Aktivitäten schnell herumgesprochen. Vor vier Jahren erhielten wir dann erstmalig eine Einladung zu einer europaweit einmaligen Veranstaltung, dem IBIS in Haaksbergen. Die Abkürzung steht für Internationales Blinden Integration Schachturnier. Die 38. Auflage im Jahr 2012 fand zwar in den Osterferien statt, aber das war für Linda Hemmelrath, Paula Reichel und Alexander Meinert kein Problem, denn das Trio aus der Klasse 8f freute sich schon auf die Privatunterbringung bei Gastfamilien, genauer gesagt, auf den Bauernhof der Familie Waanders. Für Fiona Zink ( 11. Jahre, Entschuldigung, " fast 12 Jahre:"-)) war es das erste Schachturnier und sie freute sich besonders auf die Katzen, aber es sollte ganz anders kommen... Auf dem Hof begrüßten uns dann Frau Waanders und die Hündin Dribbel. Unsere vierbeinige Freundin ist normalerweise Fußball verrückt, aber diesmal war alles anders, denn in der Küche des Bauernhofes erwarteten uns erst wenige Wochen alte Hundewelpen. Und mir kamen erste Zweifel, ob ich wirklich alle Mädchen am nächsten Tag am Schachbrett sehen würde. Weiter ging es in ein Nebengebäude, in dem das Quartett untergebracht werden sollte, doch der Weg führte vorbei an einem Brutofen, in dem junge Küken gerade in diesem Augenblick das Licht der Welt erblickten. Dann hörte ich von der trächtigen Stute und den gleich fünf Katzen... und im Garten stand ein Trampolin. Am nächsten Tag wurden die 48 Teilnehmer aus Großbritannien, Belgien, den Niederlanden und Deutschland dann auf zwölf Gruppen verteilt, die ganz im Sinne des Turniergedankens, je zur Hälfte aus blinden, oder sehbehinderten Spielern bestanden. Paula Reichel hatte dabei ausgesprochenes Pech, denn sie bekam Gegner aus Deutschland, die uns kannten und damit vorgewarnt waren, was die Spielstärke angeht. Alexander Meinert und Haaksbergen, das passt offenbar gut zusammen: 8: 1 Punkte lautet die stolze Bilanz aus drei Jahren und auch diesmal wurde er wieder Gruppensieger: der erste Buddha fürs KAG. Wenn man Linda Hemmelrath im Turniersaal sucht, muss man nur schauen, wo die längste Partie gespielt wird. Fast hätte es auch für sie zum Gruppensieg gereicht: trotzdem der zweite Buddha fürs KAG. Fiona Zink, die jüngste Teilnehmerin, versuchte die fehlende Erfahrung durch Kampfgeist auszugleichen: in der ersten Partie war erst Schluss, als beide Seiten nur noch den König auf dem Brett hatten. " Außerdem war der Zettel, auf dem meine Gegnerin die Züge notiert hat, voll": 75 Züge! In der zweiten Partie hatte sie zwar aber gegen die 81 jährige Turnierseniorin keine Chance, erreichte aber in der dritten Runde ihr zweites Remis. Verabschiedet wurden wir dann mit der Bitte, doch im nächsten Jahr wieder zu kommen. Das IBIS 2013 wird vom 12. April bis 14. April stattfinden. Das ist das Wochenende nach den Osterferien und eine Teilnahme wäre mit Schulfrei verbunden. Mal schauen, was da möglich ist... P. S den dritten Buddha holte der Verfasser, der an Tisch 2 den zweiten Platz belegte