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Info-Mail Schach Nr. 1372


Start der Deutschen Meisterschaften im Blindenschach
(Quelle: Loryn Pörschke - Offenburger Tageblatt vom 04.11.2013)
Bis zum 9. November spielen Blinde und Sehbehinderte um den Titel im 
Schachspiel

An Allerheiligen hat Bürgermeister Karl Burger als Schirmherr die Deutschen 
Einzelmeisterschaften des Blinden- und Sehbehinderten-Schachbunds (DBSB) im 
Schwarzwaldhotel »Roter Bühl½ eröffnet. Über neun Runden tragen die 19 
Teilnehmer bis zum kommenden Samstag das Turnier aus.

Statt an einem Brett spielen die Teilnehmer beim Blinden- und 
Sehbehindertenschach an zwei Spielbrettern. Die Spielfiguren werden anhand 
von aufgesteckten Kügelchen unterschieden, die schwarzen Felder sind höher. 
Die Züge werden laut angesagt und notiert.

»Die Konzentration, die die Spieler an den Tag legen, ist faszinierend½, 
befand Mühlenbachs Bürgermeister und Schirmherr Karl Burger als er die 
Teilnehmer am Freitagmittag zur ersten Partie des Turniers begrüßte. »Für 
die Gemeinde ist es eine große Sache, dass dieses Turnier bei uns 
stattfindet½, freute sich der Rathauschef.

Kurze Wege

Das Schwarzwaldhotel »Roter Bühl½ war schon häufiger Treffpunkt für Blinden- 
und Sehbehindertenschachturniere, doch die Deutschen Einzelmeisterschaften 
sind zum ersten Mal hier. Gert Schulz, der Vorsitzende des Bezirks Süd-West 
und selbst Teilnehmer, hat das Turnier in diesem Jahr nach Mühlenbach 
geholt. »Dieses Hotel ist sehr gut geeignet, hat kurze, schnell einprägsame 
Wege und immer freundliche Ansprechpartner½, erzählt Fritz-Günter Obert, der 
einzige Schiedsrichter des Blinden- und Sehbehinderten-Schachverbands auf 
nationaler Ebene.

Als einer der Favoriten geht Oliver Müller (SAbt SV Werder Bremen) ins 
Turnier, der den Titel eines FIDE-Meisters trägt. Dieser wird durch den 
Weltschachbund FIDE auf Lebenszeit verliehen und nur noch von den Titeln 
Großmeister und Internationaler Meister übertroffen. Ebenfalls große 
Aussichten auf den Sieg machen sich Frank Schellmann (SG Einheit Halle, 
Titel: Candidate Master), Thorsten Müller (VSG 1880 Offenbach) und der 
mehrfache deutsche Meister im Blinden- und Sehbehindertenschach Dieter 
Riegler (SF Heidelberg).

Die einzige Frau im Teilnehmerfeld ist Birgit Dietsche (SK Freiburg 
Zähringen). »Dieses Jahr sind sehr starke Spieler dabei½, erläutert 
Schiedsrichter Fritz-Günter Obert. Um bei der Deutschen Einzelmeisterschaft 
mitzumachen, muss man sich lediglich anmelden. »Auf eine Qualifikation wurde 
verzichtet, da der Mitgliederkreis des DBSB ohnehin immer kleiner wird. Das 
ist natürlich einerseits schön, denn der Grund ist, dass es durch den 
medizinischen Fortschritt kaum noch klassische Blinde gibt. Aber wir als 
Randgruppe in dem ohnehin schon eher randständigen Sport Schach werden 
dadurch noch kleiner.½

Bis zum 9. November wird täglich eine Partie im Hotel »Roter Bühl½ 
ausgetragen. Die Deutsche Meisterschaft im Blinden- und Sehbehindertenschach 
findet alle zwei Jahre statt, der Gewinner des Turnieres qualifiziert sich 
für die Deutsche Meisterschaft der Sehenden.

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