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Info-Mail Schach Nr. 1435


Deutsche Meisterschaft im Blindenschach der Senioren 2014
(von Detlef Kaiser, Euskirchen)

Hallo liebe Schachfreunde,

heute möchte ich über das vergangene 16. Seniorenturnier berichten. Es fand
in Lam statt. Dieser kleine Ort liegt 475 Meter über NN im Landkreis Cham an
der tschechischen Grenze. Hier im Lamer Winkel befindet sich das Hotel zum
Hirschen, in dem das Turnier statt fand. Es ist ein barrierefreies und vom
ADAC mit 3 Sternen ausgezeichnetes Hotel.

Die Anreise für dieses Turnier erfolgte am Montag 18.08. bis 17:30 Uhr.
Teilnehmer:
  1. Hans Jagdhuber, DWZ 1884
  2. Manfred Müller, DWZ 1832
  3. Peter Sand, DWZ 1753
  4. Reinhard Niehaus, DWZ 1680
  5. Fred Schulz, DWZ 1666
  6. Willi Beckers, DWZ 1663
  7: Detlef Kaiser, DWZ 1584
  8. Heinrich Traub, DWZ 1527
  9. Robert Weichenmeier, DWZ 1336
 10. Monika Traub, DWZ 1003

Es wurden 7 Runden Schweizer System gespielt. Unsere Bedenkzeit war: 40 Züge
in 2 Stunden, danach je Spieler + 60 Minuten bis Plättchenfall.
Spielbeginn war täglich um 10.00 Uhr.
Mitzubringen hatte man ein Blindenschachspiel, Blindenschachuhr,
Schreibmaterial oder eine andere Aufzeichnungsmöglichkeit.
Turnierleiter und Schiedsrichter war Manfred Müller.
Eine Qualifikation war nicht erforderlich, außer dass man mindestens 60
Jahre alt sein musste oder in diesem Jahr noch 60 wurde.

Wie üblich fand am Abend des Anreisetages ein Spielertreffen statt um
Einzelheiten zu klären. Doch zuvor begrüßte  Frau Sperl-Vogl uns in ihrem
Haus und beantwortete einige Fragen über ihr Hotel. Danach wurden die
Spielmodalitäten geklärt. In den Spielerausschuss wurden Fred Schulz,
Heinrich Traub und Reinhard Niehaus gewählt. Schon nach 75 Minuten war das
Meeting zu Ende.

Zur ersten Runde am Dienstagvormittag erschien der hiesige Bürgermeister und
die Presse. Der Bürgermeister begrüßte uns und brachte 2 zusätzliche Preise
mit. Noch ein paar Fotos für die Lokalzeitung und dann ging's los.

Die erste Runde brachte keine Überraschung. Die Plätze 1 bis 5 gewannen alle
ihre Spiele.
Auch in der zweiten Runde war nichts Bemerkenswertes zu verzeichnen, außer
dass Monika Traub gegen Hans Jagdhuber ausgelost wurde. Nach der zweiten
Runde  hatte Hans Jagdhuber als einziger 2 Punkte auf seinem Konto.

Am Abend trafen sich die Schachfreunde mit ihren Begleitungen noch zur
fröhlichen Runde bei allerlei Getränken. Der Service in diesem Hotel war
wirklich gut. Das Personal war geschult und zu jedermann freundlich und
hilfsbereit. Kleinere Wünsche, die die Gäste vorbrachten, wurden sobald als
möglich erfüllt. In dem 150 Jahre alten Haus gab es 2 Aufzüge und eine Rampe
für Rollstuhlfahrer. Das Haus war also für Behinderte aller Art geeignet.
Das hauseigene Hallenbad, Dampfbad, Sauna, Fitnessraum konnten kostenlos
benutzt werden. Bademäntel und Handtücher waren ebenfalls kostenlos. Alles
in allem ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.

Schon am dritten Spieltag trafen die Spitzenspieler aufeinander,was
interessant zu werden versprach. Doch schnell kam die Ernüchterung. Hans
Jagdhuber hatte souverän sein Spiel gewonnen und blieb ungeschlagen an der
Tabellenspitze. Erst in der vierten Runde konnte Reinhard Niehaus dem
überlegenen Spiel von Hans Jagdhuber einen Dämpfer verpassen, denn er
spielte unentschieden.

An diesem vierten Spieltag bat ich Manfred Müller, mir für ein Interview
über seine Tätigkeit als Turnierleiter des DBSB zur Verfügung zu stehen.
Seine Antworten wollte ich auf dem Schachexpress veröffentlichen. Nach
diesem offenen und interessanten Gespräch trafen sich alle aus unserer
Gruppe wieder im Gastraum, wo bei Marillenschnaps, Bier, Wein, Kakao und
Cola sich noch lange unterhalten und gelacht wurde.

Bevor die fünfte Runde gespielt werden konnte, las Hildegard Müller den
inzwischen in der Lokalzeitung erschienenen Artikel vor. Ein Foto vom ersten
Wettkampftag war ebenfalls veröffentlicht. Manfred wies noch einmal auf die
Wimpel des DBSB hin und auf Informationen des Verbandes. Dann durften wir an
die Bretter. Nach dieser Runde blieb das Feld immer noch dicht zusammen und
Ausreißer gab es nicht. Unangefochten stand Hans Jagdhuber an der Spitze und
blieb dort auch.

Der vorletzte Spieltag war etwas ungewöhnlich. Denn schon wenige Minuten
nach Turnierbeginn bot Hans Jagdhuber seinem Gegner Peter Sand ein Remis an,
was dieser auch annahm. Somit war dieses Remis das kürzeste gespielte Remis
dieses Turniers. Monika Traub musste sich mit ihrem Mann auseinandersetzen.
Heinrich ging jedoch als Sieger aus dieser Auseinandersetzung hervor. Willi
Beckers und Fred Schulz machten ein friedliches Remis. Manfred Müller
kämpfte und errang einen Punkt gegen Reinhard Niehaus. Robert Weichenmeier
machte nur einen kleinen Fehler und verlor gegen Detlef Kaiser. Leider
musste Robert aus beruflichen Gründen uns verlassen. Er konnte also das
letzte Spiel nicht mitspielen. Hans Jagdhuber stand uneinholbar an der
Spitze. Nur die Plätze 2 und 3 waren nicht klar. Hier musste der letzte
Kampftag entscheiden.

Endlich war es so weit. Die Sieger standen fest und wurden am Abend
gebührend gefeiert. Zu dieser Feier gesellten sich noch einmal Bürgermeister
Rossberger, die Presse und Frau Sperl-Vogl. Manfred Müller verlas die Plätze
und überreichte den Siegern ihre Preise.

  1. Jagdhuber, Hans   6,0  -  22,0
  2. Müller, Manfred   5,0  -  29,0
  3. Sand, Peter   5,0  -  26,5
  4. Niehaus, Reinhard   4,0  -  24,5
  5. Kaiser, Detlef   4,0  -  21,5
  6. Schulz, Fred   3,5  -  26,5
  7. Beckers, Willi   3,5  -  22,5
  8. Traub, Heinrich   3,0  -  22,0
  9. Weichenmeier, Robert   1,0  -  25,5
 10. Traub, Monika   0,0  -  25,0


Der Bürgermeister hatte einen Preis für den Sieger der längsten gespielten
Partie gespendet. Dieser ging an Manfred Müller, der gegen Reinhard Niehaus
fast 6 Stunden gespielt und gewonnen hatte. Der Trostpreis, eine
Schnupftabakdose, ging an Monika Traub. An diesem Abend saßen wir noch lange
zusammen und haben gefeiert. Alle waren mit dem Verlauf des Turniers
zufrieden und wollten gerne im nächsten Jahr wieder daran teilnehmen.

Am 26. August fuhren wir bei strömendem Regen nach Hause. 

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