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Info-Mail Schach Nr. 1458


Störitzland - Wo ist das?
(von Mirko Eichstaedt, Michendorf)

Diesmal führte die Landeseinzelmeisterschaft des Brandenburger Nachwuchses
in eine einsame Gegend (das gibt es in Brandenburg reichlich) nach Störitz,
östlich von Berlin, ca. zwei Kilometer von der nächsten Hauptstraße
entfernt, dafür idyllisch an einem See im Kreis Märkisch-Oderland.
Für die LEM qualifizieren sich in Brandenburg die acht Besten über
Regionalausscheide einschließlich der Vorjahressieger, die dann in einem
Rundenturnier den Sieger ermitteln. Zusätzlich gab es in diesem Jahr
erstmals eine offene U 8-Meisterschaft. Die Schachspieler blieben im
langgezogenen Dachsbau unter sich. Leider lud das Wetter nicht für einen
Ausgleich im Freien ein, so dass es beim Blitz- und Tandemturnier sowie beim
allabendlichen Kartenspiel blieb. Trotz der Rivalität war es eine insgesamt
gelassene Stimmung. Dennoch waren beispielsweise die Fanfarenspieler beim
Training während des Schachturniers oft zu "präsent". Im Spielsaal war es
durch die Fanfaren, aber auch durch insbesondere Eltern der jüngeren Spieler
oft laut. Das Turnier selbst begann mit einigen Problemen. In der U 18,
meiner Altersklasse, starteten drei Spieler des USV Potsdam. Logisch, dass
nach meiner Ziehung der Startnummer die beiden anderen festgelegte Nummern
bekommen müssen. Das war der Leitung jedoch nicht so bekannt, somit musste
die Auslosung wiederholt werden. Für mich schlecht, denn damit bekam ich
eine andere Nummer und somit gegen die beiden "stärkeren" Spieler aus
anderen Vereinen "schwarz". Ich wusste, dass ich zwar an der ersten Stelle
gesetzt war. Aber für sechs der acht Starter war es die letzte
Nachwuchsmeisterschaft, somit waren alle besonders motiviert.
In der ersten Runde musste ich gleich gegen den Lübbenauer Heribert, einen
langjährigen Kontrahenten, mit "schwarz" antreten. Eine leichte Siegchance
verpasste ich, so dass es am Ende remis stand. In den beiden folgenden
Runden kam ich dann gegen meine Vereinskumpels nicht über ein jeweiliges
ausgespieltes Remis hinaus. In der dritten Runde hatte ich sogar einen
Bauern weniger. 1,5 Punkte aus drei Runden - viel schlechter konnte ich
nicht starten. Somit war ich gezwungen, auf Patzer der anderen zu hoffen.
Vor allem die beiden anderen USV-Starter waren gefährlich, denn in der
Setzliste standen sie auf "2" und "3". In der vierten Runde patzte dann mein
Vereinskumpel Nils. Spannend wurde es in der sechsten Runde. Ich musste
gegen Moritz aus Rüdersdorf mit den schwarzen Steinen spielen. Er ist immer
für ein Remis gut. Aus der Eröffnung kam ich schlecht heraus, konnte mich
aber dann steigern und das Endspiel nach 3,5 Stunden für mich entscheiden.
In dieser Runde spielte dann mein Kumpel Tim Remis gegen Heribert.
Somit gab es vor Runde 7 drei Spieler mit jeweils 4,5 Punkten an der Spitze.
Meine Partie konnte ich nach ca. zwei Stunden gegen die Nummer "8" aus
Neuruppin siegreich gestalten, nun hieß es "warten". Gibt es doch noch eine
"Blitz"-Entscheidung? Nils gewann gegen den Mit-Führenden aus Lübbenau. Dann
remisierte Tim gegen den Senftenberger Tobias.
Somit konnte ich die Meisterschaft trotz drei Remis mit einem halben Punkt
Vorsprung vor meinem Freund Tim gewinnen, Nils schob sich durch seinen Sieg
noch auf Platz 3. Alle drei USV-Starter auf dem Treppchen. Ich habe somit
nun die Fahrkarte nach Willingen in der Tasche!!!

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