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Info-Mail Schach Nr. 1599


Schach auf zwei Brettern
(Quelle: www.waz.de vom 10.06.2016, Silke Nieder)

Brilon: Der Deutsche Blinden- und Sehbehinderten Schachverband (DBSB) veranstaltet im Briloner Haus am Kurpark die 16. Internationale offene Deutsche Einzel-Meisterschaft des DBSB und die ä1. Offene Deutsche Damen Einzel Meisterschaftô.

Seit Montag ist bei den Brettspielern Konzentration angesagt. Täglich wird eine Runde (Partie) ausgetragen. Die zehn Herren spielen sieben Runden, die Damen fünf. äFür die Partie gelten die selben Regeln wie bei Schachwettkämpfen unter Sehenden. Jeder Spieler hat eine Bedenkzeit von 40 Zügen in zwei Stunden. Eine weitere Stunde gilt dem Rest der Partieô, sagt Schiedsrichter und Turnierleiter Fritz-Günter Obert aus Hannover über das Turnier im Haus am Kurpark. Der Deutsche Blinden- und Sehbehinderten Schachverband (DBSB) veranstaltet dort die 16. Internationale offene Deutsche Einzel-Meisterschaft des DBSB und die ä1. Offene Deutsche Damen Einzel Meisterschaft.

Züge werden dem Gegner angesagt

Im Gegensatz zu den Turnieren für Sehende wird beim Schach für Blinde und Sehbehinderte mit zwei Schachbrettern gespielt. Jeder Spieler vollzieht auf seinem eigenen Schachbrett die Züge des Gegners und die eigenen nach. Die dunklen Felder sind erhöht, die schwarzen Figuren weisen eine Erhebung auf. Die Figuren werden auf das Brett gesteckt. Während für Sehende gilt: Berührt gleich geführt, dürfen Blinde und Sehbehinderte die Figuren berühren und ertasten. Die Züge werden dem Gegner angesagt.

äZum Turnier sind diesmal keine Ausländer angereist. Die deutschen Spieler bleiben unter sichô, so der Turnierleiter. Die Teamzusammensetzung erfolgt bei den Herren nach Schweizer System. Am Ende der 3. Runde stand fest: Mirko Eichstaedt (19) hat im Spitzenduell Alexander Schneider (27) besiegt. In der 4. Runde trifft Eichstaedt auf Dieter Riegler, den früheren Deutschen Meister beim DBSB. Der beste Spieler qualifiziert sich zur Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft 2017 – bei den sehenden Schachspielern beim Deutschen Schach Bund.

Die Teams der Damen setzen sich nach einem Rundenplan zusammen. Keine Partie dauert unter vier Stunden. Die fünf Spielerinnen waren amüsiert, als der Spielleiter am Mittwochabend die Ergebnisse veröffentlichte und resümierte: äBei den Damen geht es spannend weiter. Helga Weißflog hat aus Versehen ihre Gegnerin Matt gesetztô. Spaß gehört bei einer 5- oder 7-Tage Woche dazu. 

Siegerehrung am Sonntag

Abends werden die Partien gemeinsam im Panorama-Café diskutiert, analysiert und bewertet. äWir sind eine große Familie, die sich auch nach einer sehr umkämpften Partie wieder zusammensetzt, sich verträgt und gemeinsam feiert. Das zeichnet uns ausô, freut sich der Turnierleiter.

Bürgermeister Dr. Christof Bartsch eröffnete die Schach-Meisterschaften. Sonntag wird Holger Borkamp die Siegerehrung vornehmen.

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