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Info-Mail Schach Nr. 1850


Zehn Jahre BBCC-Turnier in Timmendorfer Strand - Schachtradition an der Ostsee
(von Axel Eichstädt, Hamburg)

In diesem Jahr feiert das BBCC-Turnier (Baltic-Sea Chess Cup) seinen zehnten Geburtstag. Und mit 29 Teilnehmer/innen aus vier Ländern ist es so beliebt
wie selten. An dieser Stelle möchte ich daran erinnern, dass ohne die Arbeit von Volkmar und Dagmar Lücke, sowie die lange Mitarbeit von Fritz-Günther
Obert dieses Turnier nicht existieren würde. Ihrer Vorarbeit ist es zu verdanken, dass wir heute auf solidem Boden stehen. Dafür herzlichen Dank und große
Anerkennung! 

Dieses Jahr fand das Turnier vom 29.09. bis zum 07.10. wie gewohnt im Aura-Hotel Timmendorfer Strand statt. In dieser freundlichen Atmosphäre lässt es sich
offensichtlich gut Schach spielen. Mit der Ostsee vor der Tür, gutem Essen und täglichen Ausflugsangeboten kommt schnell das Urlaubsgefühl auf. Doch das
hält die Spieler/innen nicht davon ab, sich an den Brettern harte Kämpfe zu liefern. 
Dieses Jahr haben bei uns drei taub-blinde Schachfreunde mitgespielt! Dazu kommen drei voll sehende Spieler/innen. Wir sind also ein richtig inklusives
Turnier geworden.

Doch genug der Vorrede, jetzt wollen wir sehen, wie gespielt wurde!

Runde 1: Montag, den 30.09.2019

Gleich in der ersten Runde kam es zu einer Überraschung. Zwar setzten sich weitgehend die Favoriten durch, doch Karen Mumm musste an die stark aufspielende
Rita Rupp einen halben Punkt abgeben.

Dyballa Gerhard (1984) – Böttcher Bertold (1429)á 1 – 0
Mikuszak Ursula (1397) – Ellinger Peter (1891)á 0 – 1
Kranz Werner (1861) – Bolme Magne (1248)á 1 – 0
Prytz Otto (1153) – Heck Ewald (1827)á 0 – 1
Thieme Günter (1799) – Pfeilsticker Thorsten (1660)á ½ – ½ 
Gadow Martin (1502) – Granz Manfred (1715)á ½ – ½ 
Steinhart Matthias (1702 – Pirker Franz (1281)á 1 – 0
Rupp Rita (1140) – Mumm Karen (1668)á ½ – ½ 
Flückiger Kurt (1402) – Jeremies Gerd (1078)á ½ – ½ 
Asbeck Gerhard (1036) – Raabe Stephan (1641)á 0 – 1
Raestrup Norbert (1583) – Korf Irmgard (971)á 1 – 0
Nitzsche Tanja (857) – Lang Dieter (1575)á 0 – 1
Nadj Georg (1550) – Hellmann Heinrich (-)á 1 – 0
Süess Bernhard (1669) – Camenzind Josef (1478)á ½ – ½ 
Weißflog Helga (1260) spielfrei

Runde 2 Dienstag, den 01.10.2019

Aus dieser Runde sind mir zwei Dinge in Erinnerung geblieben. Einmal der halbe Punkt, den Gerd Jeremies gegená Günter Thieme geholt hat und wie er sich
darüber freuen konnte! Und der lange Kampf von Gerhard Dyballa gegen Stephan Raabe, der sehr nahe an einem Remis gegen den großen Favoriten war.

Raabe – Dyballaá 0 – 1
Ellinger – Raestrupá 1 –
Lang – Kranzá ½ – ½ 
Heck – Nadjá 1 – 0
Weißflog – Steinhartá 0 – 1
Jeremies – Thiemeá ½ – ½ 
Granz – Ruppá 1 – 0
Mumm – Gadowá 1 – 0
Camenzind – Flückigerá ½ – ½ 
Pfeilsticker – Süessá ½ – ½ 
Böttcher – Asbecká 1 – 0
Pirker – Mikuszaká 1 – 0
Bolme – Nitzscheá 1 – 0
Korf – Prytzá 0 – 1
Hellmann spielfrei

Runde 3: Mittwoch, den 02.10.2019

Am Mittwoch wurde wohl die längste Partie des Turniers gespielt. Norbert Raestrup zeigte, dass auch nach etwa viereinhalb Stunden Schach noch gute Entscheidungen
getroffen werden können. Er gab die Qualität zurück, eroberte einen zweiten Bauern und gewann souverän sein Spiel. Gute Leistung! Und nicht zu vergessen,
das Remis von Ewald Heck gegen Gerhard Dyballa!

Dyballa – Hecká ½ – ½ 
Steinhart – Ellingerá 0 – 1
Kranz – Mummá ½ – ½ 
Lang – Granzá 1 – 0
Thieme – Pirkerá 1 – 0
Prytz – Raabeá ½ – ½ 
Raestrup – Pfeilstickerá 1 – 0
Nadj – Weißflogá 1 – 0
Hellmann – Camenzindá 0 – 1
Flückiger – Böttcherá ½ – ½ 
Süess – Bolmeá 0 – 1
Gadow – Jeremiesá 1 – 0
Rupp – Mikuszaká ½ – ½ 
Asbeck – Korfá ½ – ½ 
Nitzsche spielfrei

Runde 4: Donnerstag, den 03.10.2019

In dieser Runde gab es nur wenig Überraschendes! Dieter Lang gewann gegen Ewald Heck, dass war überraschend und glücklich! 

Ellinger – Dyballaá 0 – 1
Heck – Langá 0 – 1
Raestrup – Kranzá 0 – 1
Camenzind – Thiemeá ½ – ½ 
Bolme – Steinhartá 0 – 1
Mumm – Nadjá ½ – ½ 
Granz – Prytzá 1 – 0
Raabe – Flückigerá 1 – 0
Böttcher – Gadowá 0 – 1
Pfeilsticker – Nitzscheá 1 – 0
Pirker – Hellmanná 1 – 0
Weißflog – Süessá ½ – ½ 
Jeremies – Ruppá 0 – 1
Mikuszak – Asbecká 1 – 0
Korf spielfrei

Runde 5: Freitag, den 04.10

Gerhard Dyballa stoppt Dieter Langs Höhenflug und Karen Mumm gewinnt relativ glatt gegen Günter Thieme, der nicht richtig in Form war. Bemerkenswert auch
das Remis zwischen Franz Pirker und Magne Bolme, wo Franz mit einem Turm mehr Frieden anbot. Hinterher waren beide mit der Punkteteilung zufrieden und
das ist ja das Wichtigste!

Dyballa – Langá 1 – 0
Kranz – Ellingerá ½ – ½ 
Steinhart – Hecká ½ – ½ 
Thieme – Mummá 0 – 1
Nadj – Granzá ½ – ½
Gadow – Raabe 0 – 1
Camenzind – Raestrupá ½ – ½ 
Pirker – Bolmeá ½ – ½ 
Rupp – Pfeilstickerá 0 – 1
Korf – Böttcherá 0 – 1
Flückiger – Mikuszaká 1 – 0
Prytz – Weißflogá 0 – 1
Nitzsche – Süessá 0 – 1
Hellmann – Jeremiesá 0 – 1
Asbeck spielfrei

Runde 6: Samstag, den 05.10.2019

So langsam rückt die Entscheidung näher und da knöpft Karen Mumm Gerhard Dyballa einen halben Punkt ab, während Werner Kranz und Peter Ellinger die Gunst
nutzen und mit eigenen Siegen bis auf einen halben Punkt an den Führenden heranrücken. So bleibt das Feld eng zusammen und die Entscheidung muss erst in
der letzten Runde fallen. 

Mumm – Dyballaá ½ – ½
Raabe – Kranzá 0 – 1
Lang – Steinhartá ½ – ½
Ellinger – Granzá 1 – 0
Heck – Camenzindá 1 – 0 
Pfeilsticker – Nadjá ½ – ½ 
Weißflog – Thiemeá ½ – ½
Süess – Raestrupá 1 – 0
Böttcher – Pirkerá 0 – 1
Bolme – Gadowá 0 – 1
Rupp – Flückigerá 0 – 1
Jeremies – Korfá 0 – 1
Asbeck – Prytzá 0 – 1
Nitzsche – Hellmanná 0 – 1
Mikuszak spielfrei

Runde 7: Sonntag, den 06.10.2019

Die letzte Runde nach einer langen Schachwoche und am Spitzenbrett der Kampf um den Turniersieg! Denn wenn Werner Kranz gewinnt, ist er Turniersieger!
Damit hatte wohl Niemand gerechnet. Aber auch dahinter geht es noch sehr eng zu! Peter Ellinger, Ewald Heck, Karen Mumm und Dieter Lang, können alle noch
in die Preisränge rutschen. 
Karen Mumm gewinnt überraschend schnell und problemlos gegen Matthias Steinhart! Damit rundet sie ein hervorragendes Turnier mit einem Sieg ab. Sehr beeindruckend!
Werner Kranz hat einen schlechten Tag und verliert unter Wert gegen den souverän agierenden Gerhard Dyballa. Damit ist der erste Preis geklärt! 
Herzlichen Glückwunsch an Gerhard Dyballa!!! 
Peter Ellinger gewinnt, ebenso wie Ewald Heck und damit wird es sehr eng in der Spitzengruppe! Platz eins und zwei sind klar, aber um den dritten Rang
wird es sehr eng. Am Ende hat Karen Mumm in der zweiten Wertung einen Hauch Vorsprung! 
Doch auch am Tabellenende wird bis zum Schluss hart gekämpft! Die letzte noch laufende Partie ist Tanja Nitzsche gegen Gerhard Asbeck. 

Dyballa – Kranzá 1 – 0
Lang – Ellingerá 0 – 1
Steinhart – Mumm 0 – 1
Gadow – Hecká 0 – 1
Pirker – Raabeá 0 – 1
Nadj – Süessá ½ – ½ 
Flückiger – Pfeilstickerá 0 – 1
Granz – Thiemeá ½ – ½ 
Camenzind – Weißflogá 1 – 0
Raestrup – Prytzá 1 – 0
Mikuszak – Böttcherá 0 – 1
Korf – Bolmeá ½ – ½ 
Hellmann – Ruppá 1 – 0 (kampflos)
Nitzsche – Asbecká 0 – 1
Jeremies spielfrei

Nach dem gemeinsamen Abendessen gibt es die Siegerehrung, die vom souveränen und allseits gelobten Schiedsrichter Heinz-Werner Szudra vorgenommen wird.
So geht ein kämpferisches aber allzeit faires Turnier zu Ende. Am Ende möchte ich noch ein paar persönliche Worte folgen lassen. 

Als erstes meinen Respekt und große Anerkennung für die drei taub-blinden Schachfreunde, die dieses Turnier sehr bereichert haben. Vor allem Heinrich Hellmann,
dem man seine 81 Jahre beim Spiel nicht anmerkte! 
Dann Große Anerkennung für die kämpferische Leistung von Manfred Granz und Werner Kranz (81 und 76), die beide mit Krankheit zu kämpfen haben, aber dennoch
so Manchem am Brett das Fürchten lehrten!
Schachlich hat Karen Mumm eine besonders starke Leistung erbracht, für die ich sie hier extra beglückwünschen möchte!
Und dann möchte ich noch betonen, dass ich stolz darauf bin, dass dieses Turnier so viele Spieler/innen von änormalerô Spielstärke anspricht, denn genau
das ist unser Anliegen. Die starken Spieler/innen finden immer Turniere, wo sie sich messen können, aber die, dass ist nicht despektierlich gemeint, Durchschnittsspieler/innen
und die schwächeren Schachfreunde/innen haben es viel schwerer, ein Turnier zu finden, wo sie nicht nur als Punktelieferanten dienen. Bei uns sind genau
diese Spieler/innen besonders willkommen. Und ich denke, sie kommen auch schachlich hier auf ihre Kosten. 
Daher sage ich Danke an alle Teilnehmer/innen! 

Zum Abschluss noch etwas Statistik: 
Preise:
Erster Preis: Gerhard Dyballa
Zweiter Preis: Peter Ellinger
Dritter Preis: Karen Mumm
Damenpreis: Helga Weißflog
Sonderpreis: Ewald Heck
Sonderpreis für den besten taub-blinden Spieler: Franz Pirker

Allen Preisgewinnern herzlichen Glückwunsch

Bleibt alle gesund und bis zum nächsten Jahr

Axel Eichstädt

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