nächste Ausgabe vorherige Ausgabe Übersicht
Newsletter abonnieren

Info-Mail Schach Nr. 202


Hallo Schachfreunde,

nachdem Euch Herbert während meines Urlaubs im "Leimener Allerlei" aktuell
über die Ereignisse in Dortmund und Benasque informiert hat, bleiben mir
sozusagen die Aufräumungsarbeiten.

Zunächst könnt Ihr hier eine Zusammenfassung der Ereignisse in Dortmund
lesen. Am Ende folgt dann noch ein kurzer Bericht über das Auftreten von
Kramnik im "Aktuellen Sportstudio" des ZDF.

Einen Bericht über das Turnier in Benasque hoffe ich Euch das nächste Mal
bieten zu können.

Viel Spaß beim Lesen wünscht
Toni aus Augsburg

Dortmunder Sparkassen Chess-Meeting
(06.-21.07.2002 ) - Pressemeldung vom 21.07.:
Leko gewinnt Kandidatenturnier und ist der Herausforderer von Kramnik

Peter Leko ist der Schachkönig von Dortmund und fordert Weltmeister Wladimir
Kramnik im Frühjahr 2003 zum Titelkampf: Im 4. Finalspiel holte sich der
22-Jährige Ungar in einer Nimzoindischen Partie gegen Weselin Topalow heute
das nötige Remis und gewann das WM-Kandidatenturnier mit 2,5 zu 1,5 Punkten.
Topalow versuchte mit den weißen Steinen zwar unermüdlich den Erfolg, um
seinen 1:2-Rückstand auszugleichen und in den Tiebreak zu kommen. Leko
jedoch hielt die Stellung, und nach sechs Stunden und 61 Zügen endete die
Partie Remis.

Turniersieger Leko war mit 14 Jahren jüngster Großmeister der Welt.
Kontinuierlich arbeitete er sich in den vergangenen fünf Jahren an die
absolute Weltspitze. 1999 gewann der Ungar das Dortmunder Sparkassen
Chess-Meeting erstmals vor Seriensieger Wladimir Kramnik. Seitdem gehört
Leko zu den Top Ten-Spielern der Schach-Weltrangliste.

Den Ehrenpreis von Bundeskanzler Dr. Gerhard Schröder für die beste Partie
des Turniers erhielt ebenfalls Leko. Prämiert wurde sein Schwarzsieg gegen
Alexej Schirow im Halbfinale. Eine Großmeister-Jury, der unter anderen
Bundestrainer Uwe Bönsch und TV-Kommentator Dr. Helmut Pfleger angehörten,
lobte den "kristallklaren strategischen Plan" in der Partie.

Unentschieden endete das Match zwischen Arkadi Naiditsch und Jan Timman. Je
zwei Partien konnten der 16-jährige Dortmunder Großmeister und das
holländische Schachidol jeweils für sich entscheiden. Der Zweikampf über
acht Runden endete 4:4. David Baramidze behielt im Match gegen Alisa Maric
die Oberhand: Der 13-Jährige von den Schachfreunden Brackel gewann gegen die
jugoslawische Weltklassespielerin mit 4,5 zu 3,5 Punkten.

In einer ersten Bilanz verwies Turnierdirektor Jürgen Grastat darauf, dass
Dortmund den kämpferischsten Schach-Wettbewerb aller Zeiten erlebte. Der
besondere Spielmodus - zuerst Gruppenspiele, ab Halbfinale K.o.-System -
habe nur wenige Remispartien zur Folge gehabt. "Wir erlebten im Sporttempel
Westfalenhalle das Schach des 21. Jahrhunderts", sagte Grastat.
Rund 6000 Besucher insgesamt verfolgten die Partien im Goldsaal des
Kongresszentrums. Rekordzugriffe vermeldet die Chessgate AG, die das Turnier
live im Internet präsentierte: Zwei Millionen mal täglich wurde die Website
aufgerufen, zu Spitzenzeiten verfolgten 35.000 Schachfreunde gleichzeitig
die Partien.

Events - ChessBaseVladimir Kramnik im ZDF Sportstudio
Am 20.Juli 2002 war Vladimir Kramnik Gast im ZDF Sportstudio. Michael
Steinbrecher war der Moderator. Weitere Gäste waren Michael Schumacher
(zugeschaltet vom Formel Eins Grand Prix aus Magny Cours) und Peter
Neururer, Trainer des Fußball Bundesliga-Aufsteigers VFL Bochum.
Michael Steinbrecher war sehr gut auf den Schach-Weltmeister vorbereitet und
stellte eine Reihe interessanter Fragen. So wollte er u.a. wissen, worin die
Faszination des Schachs besteht, wie Kramnik sich auf Wettkämpfe vorbereitet
und ob er sich eine Chance gegen Deep Fritz ausrechnet. Kramnik glaubt, dass
er ganz gute Chancen im Wettkampf gegen Deep Fritz hat. Der Wettkampf soll
im Oktober in Bahrain stattfinden.
Das Interview war durch interessante Beiträge zum Schach aufgelockert, in
denen Schach als Turniersport dargestellt wurde.
Die große Überraschung war das Torwandschießen. Hier trumpften nicht etwa
der Fußballlehrer oder ein ausgesuchter Studiogast auf, sondern der
Schachweltmeister. Zwei harte und präzise Treffer unten rechts reichten, um
das Torwandschießen zu gewinnen. Das Publikum, dass Kramnik schon beim
Auftritt sehr freundlich begrüßt hatte, war begeistert - Manager Carsten
Hensel rechnet mit Angeboten von Real Madrid und Manchester United!?

zurück zur Startseite

© 1998 - 2015 by Anton Lindenmair, Augsburg