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Info-Mail Schach Nr. 1957


16. IBCA Chess Olympiad auf Rhodos – Deutschland Vierter
(von Gerhard Dyballa, Meschede)

Das Olympiaresümee

Die deutsche Mannschaft spielte bei der Olympiade viel besser als erwartet. Am 7. Rang gesetzt, wollten wir auch diesen Platz erreichen. Das selbst gesteckte
Ziel dieser Platzierung wurde mit dem 4. Rang übertroffen.

Unsere Olympiamannschaft hatte in ihren Reihen keinen spielschwachen Teilnehmer. Alle erbrachten gute Leistungen. 

Frank Schellmann hatte am 1. Brett gegen die stärksten Spieler der jeweiligen Teams am Schwersten. Seine beste Leistung brachte er gegen den Inder Aryan
B Joshi, der bei der Siegerehrung für seinen 3. Platz am Spitzenbrett ausgezeichnet wurde. In der Eröffnung opferte Schellmann zwei Bauern für einen Angriff.
Dann gewann er eine Figur für drei Bauern und am Ende die Theorieschlacht.

Olaf Dobierzin startete nach seinem freien Tag mit 3,5 Punkten aus 4 Partien. Sein Sieg gegen IM Lajos Györkos aus Ungarn gehörte zu den Höhepunkten der
Olympiade. Seine Siege in Spielen gegen Slowenien und Frankreich brachten uns die erhofften Mannschaftspunkte. Er wurde an seinem 2. Brett Olympiavierter.

Gert Schulz spielte ein sehr starkes Turnier. Mit seinem ruhigen und positionellen Spiel erkämpfte er 5 Punkte aus 8 Partien. In den von uns verlorenen
Mannschaftskämpfen gegen Polen und die Ukraine remisierte er gegen die sehr starken Gegner Ryszard Suder und Igor Schepelew. Sehr wichtig war auch sein
Sieg im Spiel gegen Nordmazedonien.

Dieter Riegler spielte schon zehnte IBCA – Olympiade. Er gewann sicher seine zwei Auftaktpartien gegen Bulgarien und Litauen. Riegler erkämpfte 4 Punkte
aus 7. Die Partie gegen die Ukraine verlor er tragisch. Seine Gegnerin WIM Ludmilla Zilzowa-Lisenko spielte eine starke Olympiade. Sie erkämpfte 4,5 Punkte
aus 5 Partien.

Ich, Gerhard Dyballa, bin nach meinen zwei unglücklichen Niederlagen gegen Bulgarien und Ungarn mit meinem Ergebnis 3,5 Punkten aus 6 Partien sehr zufrieden.
Für die deutsche Mannschaft erkämpfte ich die entscheidenden Punkte in den Mannschaftskämpfen gegen Nordmazedonien und Indien. Wichtig war auch mein Sieg
im Spiel gegen Slowenien.

Frank Schellmann fasste unsere Teilnahme an der Schacholympiade zusammen: äMit diesem Erfolg hat wohl niemand gerechnet. Wir haben den DBSB würdig vertreten
und sind stolz darauf!ô

Der Bundestrainer des DBSB Wilfried Bode bereitete einzeln die Spieler auf die Partien vor, analysierte diese mit ihnen und stand jederzeit mit guten Ratschlägen
zur Verfügung. Auch die Begleiter hatten ihren Anteil an unserem Erfolg. Luise Schellmann, Janos Henkelmann und Raimund Langer betreuten uns herzlich und
gingen auf unsere Wünsche und Bedürfnisse ein.

Das Team des DBSB dankt allen Schiedsrichtern und Organisatoren der Olympiade für ihre ausgezeichnete Arbeit. Sie handelten stets im besten Interesse des
Wettbewerbs und sorgten für sehr gute Spielbedingungen. Da ich für mein Spiel eine Lampe über dem Blindenschachbrett benötigte, legten sie eine Verlängerungsschnur
zu einer Steckdose. Ab der 3. Runde bekam ich einen festen Spielplatz und die deutsche Mannschaft einen festen Spieltisch. Wir spielten immer am letzten
Tisch mit der Nummer 11. Persönlich danke ich besonders dem deutschsprechenden Hauptschiedsrichter Michail Keramiotis, der uns während des ganzen Turniers
sehr gut betreute und mir in allen mich betreffenden Angelegenheiten half. Er leitete auch die Eröffnung der Olympiade, den IBCA – Kongress und die Schlussveranstaltung.

Der Kampf um Gold verlief undramatisch. Russland gewann überzeugend alle Mannschaftskämpfe. Spannend und interessant waren die Spiele um die weiteren Medaillenplätze.
Der Silbermedaillengewinner Polen verlor nicht nur gegen Russland, sondern auch in der vorletzten Runde gegen die Ukraine. Serbien eroberte den 3. Rang
erst in der letzten Runde.

Zeitgleich mit der Olympiade fanden im unserem Hotel noch weitere Schachveranstaltungen statt. Das von Nikos Kalesis organisierte Rhodes Chess Festival
umfasste mehrere Veranstaltungen: unsere 16. IBCA Olympiade, unseren IBCA Kongress, die FIDE Amateur - Weltmeisterschaften, die Problemlöserwettbewerbe
im Rahmen der 44. World Chess Solving Competition sowie den 63. World Congress of Chess Composition. Das Festival wurde durch die FIDE, ihrem angeschlossenen
Mitglied IBCA , lokalen Organisatoren und griechischen regionalen und kommunalen Behörden ermöglicht, die dafür sorgten, dass sich die Spieler unter Einhaltung
der Gesundheitsregeln von Angesicht zu Angesicht treffen konnten.

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